2007-07-13 12:47:07

Vatikan: "Ecclesia Dei" erläutert


Nach der Wiederzulassung der alten Messe durch Papst Benedikt wird der Widerstand gegen den vorkonziliaren Gottesdienst schrittweise abnehmen. Das glaubt der Sekretär der päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“, der luxemburgische Geistliche Camille Perl.

„Es wird sicher weiterhin bei denen, die ganz dagegen sind, Widerstand bleiben, aber ich denke schon, dass man innerhalb von einem Jahr, zwei Jahren doch eine Situation haben wir, in der sich das alles etwas einspielt, und dass die Ängste derer, die jetzt ein großes Erdbeben befürchten, unbegründet sind.“

„Ecclesia Dei“ ist 1988 an der Kurie mit dem Auftrag gegründet worden, Versöhnung mit den Anhängern des schismatischen Erzbischofs Marcel Lefebvre zu suchen. Der Tonfall, mit dem manche Verfechter der Tradition sich in der Vergangenheit zu Wort meldeten, war mitunter sehr harsch. Camille Perl ist zuversichtlich, dass die Versöhnungsgeste in Form des Motu proprio das Gesprächklima zwischen Heiligem Stuhl und Traditionalisten bessern wird.

„Man sieht, dass der Heilige Vater die beiden Formen des römischen Ritus anerkennt und sie nebeneinander leben lässt. Er gibt nicht einer den Vorrang und sagt, die anderen gehören in eine Ecke, sondern es sind ordentliche und außerordentliche Form - was keine moralische Qualifikation bedeutet - des einen römischen Ritus. Das wird auf Dauer die Atmosphäre ändern, in der die der Tradition verbundenen Katholiken bisher gelebt haben. Sie wurden eher als zweit- und drittklassig angesehen.“  

Bisher sind in der Kommission keine Reaktionen auf den päpstlichen Erlass von Seiten der Pius-Bruderschaft eingelangt – jener Priestergruppe, die Lefebvre gegründet hatte. In einer Pressemitteilung allerdings begrüßt der Generalobere, Bischof Bernard Fellay, die allgemeine Wiederzulassung des alten Ritus.

"Gleichzeitig sagt Bischof Fellay, das könnte jetzt eine neue Atmosphäre schaffen, in der man auch mit serenitas, mit Ruhe und Gelassenheit, die anderen Fragen angehen könnte – die dogmatisch-theologischen Fragen bleiben bestehen. Fellay legt also gleich den Finger auf das, was noch nicht ist, was seiner Meinung nach gemacht werden müsste. Das ist nicht nur positiv."

(rv 13.07.2007 gs)







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