Bei der Suche nach
den Entführern des italienischen Missionars Giancarlo Bossi sind auf der südphilippinischen
Insel Basilan mindestens 14 Soldaten getötet wurden. Zehn wurden bei den Kämpfen gegen
muslimische Aufständische geköpft. Die Marine-Infanteristen seien ins Feuer der Rebellen
geraten und zum Teil gefangenen genommen worden, teilte Oberstleutnant Ariel Caculitan
heute mit.
„Eine kleine Gruppe unserer Einheit verfolgte die Operation,
um die Nachrichten von Augenzeugen zu überprüfen, die besagt hatten, dass Pater Bossi
und seine Entführer sich auf Basilan befinden sollten. Unglücklicherweise wurden wir
von Oppositionsgruppen und einigen Gesetzeslosen in einen Hinterhalt gelockt. Was
Pater Giancarlo Bossi angeht, können wir seine Anwesenheit dort, weder bestätigen
noch verneinen.“
Die Streitkräfte machten unter anderem
die Organisation Abu Sayyaf mit Verbindungen zu El Kaida für die Kämpfe verantwortlich.
Ein Sicherheitsberater der Regierung in Manila hatte Anfang der Woche die Vermutung
geäußert, Bossi sei von Abu Sayyaf entführt worden. Das Päpstliche Institut für Auslandsmissionare
(PIME) hatte das jedoch zurückgewiesen. PIME-Generalsuperior Battista Zanchi beruft
sich auf die Missionare vor Ort und die Informationen der lokalen Polizeieinheiten:
„Sie
sagen, wir sollen nicht glauben, was die Zeitungen schreiben, nicht an eine Aktion
von Abu Sayyaf oder anderer großer politischer Gruppierungen. Sie gehen eher noch
von dieser Splittergruppe aus, die aus der Unabhängigkeitsbewegung entstanden ist.“
Am
10. Juli, genau einen Monat nach der Entführung Bossis hatte ein Treffen zwischen
Missionaren, Polizei, Militär, sowie Vertretern der philippinischen Regierung und
der italienischen Botschaft statt gefunden. Zanchi:
„Sie sind überzeugt,
dass sie den Ort ausgemacht haben, an dem Bossi gefangen gehalten wird. Sie denken,
dass sie eine Möglichkeit ausmachen, Kontakt aufzubauen. Welche, haben sie nicht gesagt.
Es ist wichtig, eine einzige Kontaktperson zu den Entführern aufzubauen und einen
einzige Strategie zu verfolgen.“
Im Süden der überwiegend katholischen
Philippinen lebt die islamische Minderheit des südostasiatischen Inselstaates. Seit
Jahrzehnten bekämpfen sich Rebellen und Soldaten. Kämpfe zwischen Armee und Abu Sayyaf
sind üblich. (rv 12.07.2007 bp)