Das Verfahren gegen den Pharmakonzern Pfizer wegen eines missglückten Medikamententests
an nigerianischen Kindern ist vertagt worden. Wegen Formfragen wollen die Staatsanwälte
die beiden Prozesse – der eine zivilrechtlich, der andere strafrechtlich - erst am
30. Juli wieder aufnehmen. In dem Verfahren geht es um die experimentelle medizinische
Behandlung von 200 Kindern während einer Meningitis-Epidemie in Kano 1996. Bis zu
elf an der Studie beteiligte Kinder starben, zahlreiche weitere erlitten Hirnschäden
und Lähmungen. Pfizer sieht keinen Zusammenhang mit den Medikamententests. Die nigerianische
Regierung macht den US-amerikanischen Konzern auch dafür verantwortlich, dass die
Bevölkerung das Vertrauen in die einheimischen Gesundheitssysteme verloren hat. So
hätten muslimische Geistliche auf den Meningitis-Fall verwiesen, um ein Impfprogramm
gegen Polio zu verhindern. (misna 06.07.2007 gs)