2007-07-05 10:51:57

D: Liberalen überarbeiten Kirchenpapier


RealAudioMP3 Vergangene Woche waren die kirchenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen zu Gesprächen im Vatikan zu Gast. Wir haben darüber berichtet. Gegenüber Radio Vatikan verriet bei dieser Gelegenheit der in der FDP-Fraktion für kirchliche Belange zuständige Abgeordnete Hans-Michael Goldmann, dass die Liberalen jetzt ihr Kirchenpapier überarbeiten. Zum Ende der Legislaturperiode soll es fertig sein. Auf die Frage, was denn da drinstehen wird, sagt Goldmann:

„Na ja nicht mehr so das Betonen der Trennung, was ja auch nie so drinstand und was festgemacht wurde an der Kirchensteuer und am Rechtsstatus, sondern mehr das Kooperative, das „Sich-Gegenseitig-Ergänzen“ und das Verinnerlichen, dass Kirchen außerordentlich wichtige gesellschaftliche Einrichtungen sind, die auch eine gesellschaftliche Verankerung brauchen. Das wird in diesem Papier sicher zum Ausdruck gebracht werden. Ich muss noch den einen oder anderen Jungliberalen davon überzeugen, dass das so richtig ist, aber das wird immer besser.“

Er habe bei diesem Vorhaben auch die „absolute Rückendeckung“ des Parteivorsitzenden Guido Westerwelle.
Die Kirchen haben immer wieder den Finger in das heiße Thema „embryonale Stammzellenforschung“ gelegt – auch in der FDP-Fraktion ist sie umstritten:

„Ich war nun der einzige in der Fraktion, der gesagt hat, dass ich das nicht mitmache. Das wurde von der Fraktion natürlich auch akzeptiert. Alles andere hätte ich auch nicht akzeptiert. Aber ich war schon ein wenig überrascht darüber, dass ich der Einzige in der Fraktion war. Ich habe mit vielen darüber geredet und da mein’ ich, es gibt manchmal bei den Liberalen so eine „Zukunftseuphorie“. Wolfgang Gerhard hat zu mir gesagt, ‚Sie müssen auch die Ethik des Heilens im Auge behalten.’ Da hab’ ich gesagt „Ethik des Heilens auf der Basis des Tötens, die ist für mich keine Ethik.“

Ansonsten ist das Klischee, das es – auch innerkirchlich – von den Liberalen gibt, unzutreffend, meint Hans-Michael Goldmann:

„Es gibt relativ viel konfessionell Orientierte in der FDP-Bundestagsfraktion. Wir gehen damit ein bisschen anders damit um, glaube ich. Wenn man einer anderen Partei angehört, muss man besonders betonen, wie christlich man ist. Bei uns ist man’s, ohne es zu betonen. Wir haben ja auch so eine Gebetsrunde jeden Freitagmorgen – ein so genanntes Gebetsfrühstück. Ich freu mich immer, dass meine Fraktion besonders stark dort vertreten ist. Es ist nicht so, dass die FDP irgendwie antikirchlich wäre.“

(rv 05.07.2007 mc)







All the contents on this site are copyrighted ©.