2007-07-04 14:35:48

Pakistan: Sr. Ruth Pfau, "Lokales Problem"


RealAudioMP3 Nach Ablauf des Ultimatums haben sich an diesem Morgen mehrere radikale Koran-Schülerinnen und Schüler ergeben und die Waffen niedergelegt. Der Konflikt mit der pakistanischen Regierung hatte am vergangenen Donnerstag in Islamabad mindestens 16 Menschen das Leben gekostet, 150 wurden verletzt. Nach dem Vorbild der Taliban wollten die Schülerinnen und Schüler Pakistan in einen streng islamischen Staat transformieren. Tausende Schüler zweier Koran-Schulen hielten mit dieser Forderung die Rote Moschee besetzt. Schwester Ruth Pfau arbeitet seit Jahren als Lepraärztin in Pakistan. Sie hält die Auseinandersetzungen in Islamabad für ein lokales Problem – kein nationales. In Karachi, der industriellen Hauptstadt des Landes beobachtet Ruth Pfau…

„dass sich hier kein Mensch darum kümmert, dass man sich nur darüber aufregt, dass man diese Kinder dort in Gefahr bringt und dass eigentlich jeder erleichtert wäre, wenn die Regierung durchgreifen würde. Ich habe auch keine persönlichen Rückmeldungen von der christlichen Kommunität hier in Karachi, das irgendjemand beunruhigt ist über die Forderungen einer Gruppe wirklich „Verrückter“. Das hab ich nie gehört.“

Schwester Ruth Pfau ärgert sich, dass nur diese radikalen Koran-Schüler in den westlichen Medien vorkommen. Das Zusammenleben mit den Muslimen empfindet sie als friedlich. Aus diesem Grund war sie über die ersten Meldungen aus Islamabad schockiert:

„Zwischendurch war ich richtig nervös. Ich dachte, da zieht sich ein Unwetter zusammen, wie zu Hitlers Zeit in Deutschland. Aber zum Glück haben sie wirklich jede Grenze überschritten so dass diese Gefahr von innen selber abgestellt worden ist.“

(rv 04.07.06 sis)







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