2007-07-03 13:57:44

Ghana: Bildung kann Afrika voranbringen


RealAudioMP3 Eine gemeinsame Regierung für den afrikanischen Kontinent – diese Möglichkeit wird gerade beim Gipfeltreffen der Afrikanischen Union in Ghana diskutiert. Außerdem gehören die Gewalt in der sudanesischen Region Darfur und der gescheiterte Friedenseinsatz in Somalia zu den Schwerpunktthemen des dreitägigen Gipfels. Auch der neue EU-Ratspräsident Jose Socrates nimmt daran teil – schließlich stand beim G8-Gipfeltreffen die finanzielle Hilfe für Afrika ganz oben auf der Agenda.
„Öffnet zuerst eure Herzen und dann den Geldbeutel“ – das fordert der Direktor des „Don Bosco Vocational Technical Institute“, Salesianerpater Piotr Wojnarowski aus Ghana. Für die Probleme Afrikas müsse in Europa in erster Linie ein Bewusstsein geschaffen werden:

„Ich glaube, Geld ist nicht das Wichtigste. Es reicht nicht aus, weil Strukturen benötigt werden und humanitäre Ressourcen: Ghana entwickelt sich rasant schnell, und ebenso rasant sind die Umbrüche in der Gesellschaft. Der empfindlichste Teil der Gesellschaft sind die Jugendlichen. Auch sie verändern sich sehr schnell, und das bringt viele Probleme mit sich wie Drogen und Alkoholismus. Deshalb brauchen wir nicht nur Geld, sondern vor allen Dingen Spezialisten aus dem Ausland, um diese Herausforderungen in den Griff zu bekommen.“

Pater Wojnarowski leitet ein Berufsbildungszentrum für etwa 330 Schüler. Hier haben Jugendliche die Möglichkeit, eine Lehre abzuschließen. Außerdem bietet das Institut Informatik und Wirtschaftskurse an. Bildung: hier setzt Pater Wojnarowski ganz eindeutig seinen Schwerpunkt. Mit Sorge beobachtet er die Spaltung in eine „Zwei-Klassen-Bildung“:

„Ich glaube, das Einzige, was die Weiterentwicklung in Afrika voranbringen kann, ist Bildung. Leider ist die Bildung in Ghana nicht kostenlos. Nur die Grundschule ist kostenlos, und die staatliche Förderung wurde erst vor einem Jahr eingeführt. Alle weiterführenden Schulen – etwa das Gymnasium oder die Sekundarstufe – sind kostenpflichtig. Der ärmere Teil der Gesellschaft kann sich das nicht leisten. Das heißt, wer viel Geld hat, kann in Ghana eine sehr gute Ausbildung bekommen, denn es gibt internationale Schulen auf sehr hohem Niveau. Wer arm ist, kann überhaupt nicht zur Schule gehen.“

Der Direktor des Don Bosco Vocational Technical Institute, Pater Wojnarowski hält sich gerade in Österreich auf, um bei „Jugend eine Welt“ von seinen Projekten zu berichten.
(rv 03.07.07 sis)







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