Österreich: Caritasdirektor „Asyl ist kein Verbrechen“
Österreich: Caritasdirektor „Asyl ist kein Verbrechen“
Wenn man sich heute
damit brüste, dass die Asylwerberzahlen in Österreich rückläufig seien, betreibe man
„bloße Zahlenspielerei“ und übersehe dabei, dass es „um die konkrete Not konkreter
Menschen geht“. Das sagte der Wiener Caritasdirektor Michael Landau. Es erfülle ihn
mit Sorge, so Landau im Gespräch mit „Kathpress“, dass gleichzeitig die Zahlen der
in Schubhaft befindlichen Flüchtlingen in Österreich stark angestiegen seien. Haft
dürfe gerade angesichts der oft traumatisierten Flüchtlinge „immer nur letztes Mittel“
sein, so Landau. Flucht sei „kein Verbrechen“, betonte der Caritasdirektor. Daher
sei eine Forcierung der Asylverfahren dringend geboten. Der Anteil von Asylentscheidungen
erster Instanz, die in der zweiten Instanz gekippt würden, sei in Österreich „deutlich
zu hoch“. Zugleich trage dies zu einer weiteren Verzögerung der Asylverfahren bei.
Zu fordern seien daher „raschere, faire und vor allem qualitätvolle Asylverfahren“,
so Landau. (kap 01.07.2007 mg)