2007-07-01 10:25:47

Bangladesch: Auf der Suche nach Versöhnung


RealAudioMP3 Bangladesch leidet an ausufernder Korruption, Unordnung und politischer Gewalt. In jüngster Vergangenheit macht Bangladesch wegen einer umstrittenen Parlamentswahl von sich reden, die im Januar 2007 hätte stattfinden sollen. Doch anfangs Jahr kam es zu so schweren Unruhen unter Führung der oppositionellen Awami-Liga, dass Staatspräsident Iajuddin Ahmed den Ausnahmezustand über das Land verhängen musste. Eine Übergangsregierung unter dem Ökonomen Fakhruddin Ahmed hat die Amtsgeschäfte seither übernommen. Menschrechtsorganisationen schlagen nun Alarm: Die Situation werde immer schlimmer. Das sagt auch Marit Moldorf, Sprecherin des dänischen katholischen Hilfswerk „Cordaid“.
 
„Ich bin seit über einem Jahr in Bangladesch. Als ich dort hinkam, standen die Vorbereitungen auf die Parlamentswahlen noch bevor. Es gab aber bereits erste Demonstrationen, Streiks und es gab auch Tote bei den Auseinandersetzungen. Als dann die Übergangsregierung an die Macht kam, haben sie zwar wieder Stabilität ins Land gebracht. Doch hat diese Stabilität zwei Seiten einer selben Medaille: Einerseits hat die Übergangsregierung Neuwahlen und die Korruptionsbekämpfung versprochen, doch andererseits verbietet sie Demonstrationen. Dieses Verbot machte anfangs noch Sinn, doch mittlerweile führt das zu einer negativen Entwicklung.“

Die Beziehungen zum Nachbarland Indien sind ebenfalls belastet. Seit sechs Jahren baut Indien an einem mit Stacheldraht gesicherten Grenzwall, welcher die 4000 Kilometer lange Grenze gegen illegale Migration aus Bangladesh abriegeln soll. In Indien leben schätzungsweise 20 Millionen Bangladescher.
 
„Es gibt hier viele Leute, die keinen Zugang zu einem Gesundheitssystem haben. Die Mutter- und Kindersterblichkeit ist extrem hoch. Es gibt eine weit verbreitete Angst in der gesamten Region. Vor allem haben die Menschen Angst, sich kritisch zu äussern weil sie das gefährlich finden.“

(rv 01.07.2007 mg)








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