Vatikan: Kirchensprecher der Bundestagsfraktionen beim Papst
Es ist eine Premiere – erstmals waren die kirchenpolitischen Sprecher aller fünf Bundestagsfraktionen
gemeinsam zu offiziellen Gesprächen im Vatikan. Auf dem Programm standen Begegnungen
u.a. mit dem vatikanischen Außenminister Erzbischof Pietro Parolin und dem Präfekten
der Bildungskongregation, Kardinal Zenon Grocholewski. Thema der Gespräche war unter
anderem der interreligiöse Dialog, sagt Bodo Ramelow, kirchenpolitischer Sprecher
und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Partei „Die Linke”, früher PDS. Der
Islam sei eine Frage,
„die uns in Deutschland zurzeit sehr bewegt, damit
man nicht den gläubigen Teil des Islam den Islamisten und den Fundamentalisten und
in der letzten Konsequenz Terroristen überlässt, ist die Frage, wie gehen abrahamitische
Weltreligionen miteinander um. Ich kann nur mit großer Hochachtung feststellen, dass
der Papst an dieser Stelle, seitdem er sein Amt angetreten hat, mehrere Zeichen auch
durch Reisen gesetzt hat. Ich glaube, das muss man aufnehmen und auch tatsächlich
die Akteure der unterschiedlichen Religionen mit ins Gespräch hineinbringen.”
Nach
der Generalaudienz am Mittwoch sind die Politiker dem Papst selbst begegnet:
„Es
war ein berührender und bewegender Moment, weil wir gemeinsam als Fraktionskollegen
aller Bundestagsfraktionen vorgestellt wurden. Er hat kurz mit uns gesprochen; und
ich hatte schon das Gefühl, dass auf beiden Seiten klar war, dass es nicht ganz alltäglich
ist. In dem Gespräch später mit dem Außenminister ist das noch einmal deutlich geworden,
welche Rolle wir als Parlamentarier auch über den Heiligen Stuhl spielen können und
spielen sollten.” Der Vatikan übt eine ganz eigene Wirkung auf die Politiker
aus. Bodo Ramelow: „Es ist einfach umwerfend, es berührt die Seele. Und von daher
hat sich für mich ein Traum erfüllt.” Zur Delegation gehörten Ingrid Fischbach
(CDU), Kerstin Griese (SPD), Josef Winkler (Grüne), Hans-Michael Goldmann (FDP) und
Bodo Ramelow (Die Linke). (rv 28.06.2007 mc)