Rund um die Annullierung der Ehen von prominenten Politikern gibt es auf dem amerikanischen
Kontinent zwei Aufsehen erregende vatikanische Entscheidungen. Die Ehe des früheren
mexikanischen Präsidenten Vicente Fox wurde annulliert, dagegen wurde die Annullierung
der ersten Ehe des früheren US-Kongressabgeordneten Joseph P. Kennedy vom Vatikan
widerrufen. Joseph Kennedys erste Frau Sheila Rauch erklärte vor Journalisten,
sie sei „sehr zufrieden“ über die vatikanische Entscheidung. Bei der ursprünglichen
Nichtigkeitserklärung sei völlig außer Acht gelassen worden, dass ihre Ehe mit Joseph
Kennedy - aus der zwei Kinder hervorgingen - zunächst sehr gefestigt gewesen sei. Nach
Angaben von Sheila Rauch wird in der neuen vatikanischen Entscheidung festgehalten,
Joseph Kennedy sei es nie gelungen, schlüssig zu beweisen, dass ihm die psychische
Ehefähigkeit gefehlt habe. Das Diözesangericht in Boston war von einem solchen „schlüssigen
Beweis“ ausgegangen. Der mexikanische Altpräsident Vicente Fox wurde nach Angaben
örtlicher Zeitungen Anfang des Monats über die vatikanische Entscheidung informiert.
Fox hatte 2001 nach der zivilen Scheidung seine damalige Beraterin geheiratet. Auch
seine neue Ehefrau ist zivilrechtlich geschieden und ließ ihre kirchliche Ehe im Jahr
2004 annullieren. Fox war von 2000 bis 2006 Mexikos Staatspräsident. Die mexikanische
Presse behauptet, mit dem Fall habe das vatikanische Berufungsgericht Rota Romana
erstmals eine Präsidentenehe annulliert.