Während die EU-Staatschefs
vor ihrem Gipfel in Brüssel mit Polen über die Stimmenverteilung diskutieren, tagten
in Gnesen führende Vertreter aus 250 christlichen Organisationen über die menschlichen
und christlichen Werte Europas. Gesandter aus dem Vatikan war Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone. Er lobte nach einer anschließenden Reise durch Polen das aktive
Glaubensleben in allen Generationen. Auch leide Polen nicht unter dem „demographischen
Winter“, betonte Bertone im Interview mit Radio Vatikan. Im Gegenteil, Polen und Osteuropa
hätten Europa viel zu bieten. „Ich glaube, diese Länder des alten Sowjetreiches,
Länder mit einer tief verwurzelten und unauslöschlichen christlichen Tradition, haben
ein große Berufung im Europa von heute; in unserem Europa, das sich seinem Ursprung
ein wenig entfremdet hat und nicht mehr auf seine christlichen Wurzeln zählen will.
Diese Länder bringen dagegen einen positiven Beitrag, eine christliche Identität Europas.
Ich sehe, dass auch Frankreich seine Meinung in dieser Sache ändert. Das ist eine
gute Sache, denn eine gesunde Laizität lässt sich perfekt mit der Achtung der eigenen
Wurzeln verbinden, mit der christlichen Herkunft und der eigenen christlichen Identität.“ (rv
20.06.2007 bp)