D: Kolpingwerk kritisiert Kompromiss zum Mindestlohn
Die Koalition hat sich auf einen Mindestlohn für die Branchen geeinigt, die zu mindestens
fünfzig Prozent tariflich organisiert sind. Dieser Kompromiss lasse aber gerade die
Arbeitnehmer hinten herunter fallen, denen die tarifliche Bindung sowieso fehle, kritisiert
das Kolpingwerk Deutschland. Ottmar Dillenburg, stellvertretender Bundespräses, erläutert
die Gegenforderung: einen gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 Euro für alle Arbeitnehmer. „Für
diesen Mindestlohn spricht von unserer Seite her unser Menschenbild. Wir gehen davon
aus, auf der Grundlage der katholischen Soziallehre und der christlichen Gesellschaftslehre,
dass jeder Mensch, der Vollzeit arbeitet, von dem Lohn dieser Arbeit auch leben können
muss. Dieser Betrag macht sich fest an verschiedenen anderen Institutionen, die das
errechnet haben und gründet auf dem soziokulturellen Existenzminimum.“ Viele
Menschen lebten unter dem Existenzminimum und müssten mehrere Arbeitsplätze übernehmen
müssen. Das sei kein menschenwürdiger Zustand, so Ottmar Dillenburg vom Kolpingwerk
Deutschland. (domradio 19.06.2007 bp)