Mexiko: Basisgemeinden appellieren an katholische Kirche
Mit Blick auf den sozialen Konflikt im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca haben Vertreter
christlicher Gemeinden ein stärkeres Engagement der katholischen Kirche gefordert.
Die Basisgemeinden unterschiedlicher Konfessionen warfen ihr am Wochenende vor, zu
„schüchtern“ aufzutreten. Der katholische Erzbischof von Oaxaca, Jose Luis Chavez
Botello, hatte am vorigen Sonntag die politische Führung des Bundesstaats an ihre
soziale Verantwortung erinnert. Er forderte, die Ursachen für die Unruhen vom Sommer
2006 anzupacken. Zugleich mahnte er die Freilassung aller unschuldig Inhaftierten
an. Der Erzbischof hatte auch in den vergangenen Monaten zu Vernunft und sozialem
Frieden aufgerufen. Hauptforderung der Kirche ist eine Strukturreform in dem Staat,
der zu den ärmsten Mexikos zählt. Im Juni 2006 hatte in Oaxaca ein Aufstand gegen
den Gouverneur begonnen. Damals war es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und
der Polizei gekommen, denen monatelange Unruhen mit Toten, Verletzten und zahlreichen
Verhaftungen folgten. Am Donnerstag nahmen mehrere zehntausend Menschen in Oaxaca
an einem Gedenkmarsch teil, der friedlich verlief. (kna 17.06.2007 mc)