2007-06-14 10:06:18

Vatikan: Botschafter Horstmann


RealAudioMP3 In unserer Rubrik heute: Deutschlands Botschafter beim Heligen Stuhl, Hans-Henning Horstmann, mit einem Rückblick auf den G8-Gipfel in Heiligendamm.


Sehr verehrte Hörerinnen, sehr verehrte Hörer,


vor wenigen Tagen haben sich in Heiligendamm die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Russland und den USA den vielfältigen, drängenden Herausforderungen der Globalisierung gestellt.


Papst Benedikt XVI. hat in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2007 geschrieben: „Die Erfahrung zeigt, dass jede Rücksichtslosigkeit gegenüber der Umwelt dem menschlichen Zusammenleben Schaden zufügt und umgekehrt. Immer deutlicher tritt der untrennbare Zusammenhang zwischen dem Frieden mit der Schöpfung und dem Frieden unter den Menschen in Erscheinung.“ In Heiligendamm wurde erfolgreich ein entscheidendes ökologisches Problem, der Klimawandel, sowie die Energieeffizienz und Energiesicherheit angepackt.


In dem Brief des Heiligen Vaters an Bundeskanzlerin Merkel vom 16. Dezember 2006 hat er die Verantwortung für unsere Nachbarkontinent Afrika und den Kampf gegen HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria angemahnt. Afrika war ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der G8, ebenso AIDS, Tuberkulose und Malaria.


Papst Benedikt XVI. hat wichtige Impulse für die Gestaltung des Globalisierungsprozesses gegeben. Ich freue mich über dieses gute Zusammenwirken der Weltkirche und den G8 und ihren Partnern.


Zum Klimawandel:
Alle G8-Partner anerkennen nunmehr, dass eine Reduzierung der Co²-Emissionen notwendig ist. Es wird ein globales Reduktionsziel angestrebt und das gemeinsame Ziel einer 50-prozentigen Reduktion bis 2050 wird von allen, auch von den USA und Russland, ernsthaft geprüft. Ziel ist die Vereinbarung einer globalen Rahmenzusammenarbeit zwischen den G8 und den großen Schwellenländern China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika bis Ende 2008. Dies ist der Beitrag zu einem globalen Klimaschutzabkommen unter dem Dach der Vereinten Nationen bis 2009. Bereits im Herbst des Jahres. werden die G8 mit den großen Schwellenländern ihre Verhandlungen zum Thema Klima fortsetzen.


Ich bin zuversichtlich, dass die vertraulichen Gespräche des Papstes und seine öffentlichen Äußerungen diesen Prozess begleiten und stärken werden – wir kämpfen gemeinsam für ein menschenwürdiges Leben auf unserer Erde.


Zu Afrika:
Die Diskussionen über die Probleme unseres Nachbarkontinentes Afrika wurden intensiv und partnerschaftlich mit den Staats- und Regierungschefs aus Nigeria, Ägypten, Südafrika, Algerien, Senegal und Ghana als Vorsitz der Afrikanischen Union geführt. In Heiligendamm haben die G8 sich einmal mehr deutlich zur vertieften Zusammenarbeit mit Afrika bekannt. Die Gipfelerklärung unterstreicht die Partnerschaft der G8 mit dem afrikanischen Kontinent. Sie unterstützt die Erfolge und die eigenen Anstrengungen der afrikanischen Partner für gute Regierungsführung, regionale Integration und den Ausbau des Privatsektors. Die G8 werden Maßnahmen zur Entwicklung der afrikanischen Finanzmärkte und zum Ausbau der regionalen Infrastruktur ergreifen. Auch der Aufbau einer afrikanischen Sicherheitsarchitektur wird weiter gefördert. Wir wissen, dass wir auch in diesen Fragen den persönlichen Anliegen des Papstes Rechnung getragen haben.


Zu den Krankheiten AIDS, Tuberkulose und Malaria:
Die G8 haben mit ihrer Zusage von 60 Milliarden Dollar über die nächsten Jahre einen wichtigen Impuls für die Verwirklichung des universalen Zugangs zu Medikamenten bis 2010 gegeben. Deutschland hat erklärt, zur Bekämpfung von HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria bis 2015 zusätzliche Mittel in Höhe von 4 Milliarden Euro aufzuwenden. Im September wird in Deutschland eine Geberkonferenz des Globalen Fonds für die Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria stattfinden.


In Heiligendamm hat sich gezeigt: Deutschland, die Europäische Union, die G8 und ihre afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Partner stellen sich ihrer Verantwortung für Menschenwürde und Frieden. Heiligendamm war nur ein Schritt, aber ein mutiger Schritt auf dem guten Weg der Zuversicht.
(rv 14.06.2007 gs)







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