Der Bruderkrieg unter palästinensischen Gruppen hat sich dramatisch zugespitzt. Im
Gaza-Streifen nimmt die islamistische Hamas heute die letzten noch verbliebenen Stellungen
der Fatah unter Beschuss. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas ruft nach einer internationalen
Friedenstruppe, die Hamas lehnt den Plan aber ab. Bei den Auseinandersetzungen zwischen
Anhängern von Hamas und Fatah sind seit Samstag mehr als 90 Menschen ums Leben gekommen.
Allein die heutigen Kämpfe kosteten nach Angaben aus Gaza 14 Menschenleben. Beobachter
rechnen damit, dass die nominell noch bestehende Einheits-Regierung aus Fatah und
Hamas heute auseinanderbricht. Die Arabische Liga will morgen in Kairo eine Sondersitzung
zum Nahen Osten abhalten. Dabei steht auf ihrer Tagesordnung auch die Lage im Libanon.
Dort sind gestern bei einem Attentat in Beirut zehn Menschen ums Leben gekommen, darunter
ein bekannter anti-syrischer Abgeordneter. Beobachter ziehen Parallelen zu anderen
Morden an Syrien-Kritikern im Libanon in den letzten Monaten und Jahren. Die israelische
Knesset hat gestern den Friedensnobelpreis-Träger Shimon Peres zum neuen Präsidenten
von Israel gewählt. Der israelische Nuntius, Erzbischof Antonio Franco, begrüßte die
Wahl: "Der neue Präsident ist von einer langen Geschichte der Verhandlungen geprägt.
Er ist eine Autorität", meinte Franco im Gespräch mit der katholischen Nachrichtenagentur
"ACI prensa". Peres sei "eine neue Hoffnung für den Frieden".