Das erste ökumenische
Konzil von Nizäa im 3. Jahrhundert n. Chr. stellte die erste allgemein gültige Lehrentscheidung
der christlichen Kirche durch Kaiser Konstantin dar. Papst Benedikt XVI. hat heute
Vormittag anlässlich der Generalaudienz über diese Zeit gesprochen. Vor mehreren Zehntausend
Pilgern auf dem Petersplatz erläuterte Benedikt diese Epoche – auch „Konstantinische
Wende“ genannt – und stellte einen Protagonisten jener Zeit vor.
„Ein Zeitgenosse
dieses Übergangs von der Verfolgungszeit war Eusebius von Cäsarea, der „Vater der
Kirchengeschichtsschreibung“, über den ich heute sprechen möchte. Als Bischof von
Cäsarea und Freund Kaiser Konstantins des Großen nahm er auf dem Konzil von Nizäa
im Jahre 325 eine wichtige Rolle ein. Und er hat das Credo mitunterschrieben, dass
wir jeden Sonntag in der Heiligen Messe beten, in dem davon die Rede ist, dass Jesus
Christus eines Wesens mit dem Vater ist."
Der Kirchenhistoriker Eusebius
hat auch für die gegenwärtige Zeit eine wichtige Bedeutung, so der Papst.
„Dabei
hat Eusebius eine christozentrische Sicht der Geschichte: Christus, das Wort Gottes,
der Logos, wirkt in seiner Kirche und in der Geschichte und enthüllt das Geheimnis
der Liebe Gottes zu den Menschen. Zugleich will Eusebius mit seiner „Kirchengeschichte“
die Gläubigen zur Umkehr einladen, damit sie das Zeugnis eines echten christlichen
Lebens geben.“
Den deutschsprachigen Pilgern sagte der Papst:
„Von
Herzen grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher, die zur heutigen Audienz
gekommen sind. Einen besonderen Gruß richte ich an eine Delegation von Abgeordneten
zum National- und Bundesrat der Republik Österreich. Liebe Freunde, in der Geschichte
der Kirche sehen wir Gottes große Taten zum Heil der Menschen. Dankbar dem Herrn für
sein gütiges Wirken wollen wir als gläubige Christen die Gegenwart mitgestalten und
mithelfen, dass Gottes Liebe zu den Menschen kommt. Der Herr segne euch alle.“