2007-06-08 15:59:07

Vatikan: Morgen Privataudienz für Bush


RealAudioMP3 Auf der Weiterreise durch Europa kommt US-Präsident George W. Bush heute Abend nach Rom. Morgen Vormittag wird Papst Benedikt XVI. ihn Audienz empfangen. Allein die Tatsache, dass der Präsident auf seiner Europareise auch Station im Vatikan macht, zeige die große Bedeutung des Heiligen Stuhls für die Welt, sagte der US-Botschafter beim Heiligen Stuhl, Francis Rooney, gegenüber Radio Vatikan. Der Papst habe eine Vorreiterrolle, so Rooney.
„Der Präsident teilt viele Werte der katholischen Kirche, ohne Zweifel. Vor allem was die Förderung der Menschenwürde und das Schaffen von Frieden in der Welt oder die Religionsfreiheit angeht. Das sind wichtige Themen für den Präsidenten wie auch für unser nationales Sicherheitskonzept. Der Heilige Stuhl hat eine führende Rolle im Einsatz für diese Werte inne. Er setzt sich ein für Religionsfreiheit: einerseits um die Katholiken in der Welt zu schützen, andererseits um Möglichkeiten für die Verbreitung des Glaubens zu sichern. Gleichzeitig verbreiten die Vereinigten Staaten ihre Werte, die ebenso auf der Würde des Menschen basieren. Die Menschen, die in unser Land kommen, weil sie der Armut entfliehen und hier nach besseren Lebensbedingungen suchen, erhalten bei uns karitative Zuwendung, ganz im Einklang mit der katholischen Soziallehre. Viele, die zu uns kommen, sind religiös verfolgt. Unser Land hat also zwei starke Achsen, die uns sehr eng mit dem Heiligen Stuhl verbinden.“
Kubas Staatschef Fidel Castro reagierte abschätzig auf die Meldungen, Bush und der Papst verteidigten die gleichen Werte. Bush wolle den Papst hintergehen, so Castro. Damit habe er "die Grenzen überschritten".
Kardinal Ignace Moussa Daoud, Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, erwartet sich von dem Treffen zwischen Bush und Benedikt XVI. klare Worte zur Krise im Irak. Man müsse über Frieden und Gerechtigkeit sprechen, aber auch über Religionsfreiheit und den Schutz der Minderheiten. Das sei besonders für die Christen im Irak von Bedeutung, so der syrische Kardinal.
Ursprünglich wollte der US-Präsident auch den Sitz der Gemeinschaft Sant`Egidio im historischen Stadtteil Trastevere besuchen. Wegen Sicherheitsbedenken wurde der Besuch dort jedoch kurzfristig abgesagt. Ein Sprecher von Sant`Egidio erklärte heute, der US-Präsident werde Mitglieder der Gemeinschaft nun in der Residenz des US-Botschafters treffen.
(rv/ansa/sir/reuters 08.06.2007 bp)








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