Vatikan: Caritas, Gerechtigkeit bringt noch kein Glück
Soziale Gerechtigkeit
und Caritas sind untrennbar miteinander verbunden. Das betonte Papst Benedikt XVI.
bei der Audienz für die Mitglieder der Generalversammlung von Caritas Internationalis
heute in Rom. Der humanitäre Einsatz komme aus dem Glauben. „Ihre Aufgabe ist
es, die ganzheitliche Entwicklung des Menschen zu fördern. Aus diesem Grund können
die großen Herausforderungen, denen sich die Welt derzeit gegenüber sieht, die Globalisierung
zum Beispiel, der Missbrauch von Menschenrechten und ungerechte soziale Strukturen,
nicht angegangen und überwunden werden, wenn der Fokus nicht auf die notwendigsten
Bedürfnisse des Menschen gerichtet wird: die Förderung der Menschenwürde, des allgemeinen
Wohlergehens und schließlich ewiges Heil.“ Die Caritas sei institutionell wie
ideell Teil der Kirche. Ihr Auftrag sei universal und weltweit zu verstehen. In ihrem
Engagement könne man die Früchte der Liebe Christi erkennen. „Ungerechte Strukturen
zu verändern alleine reicht nicht aus, dem Menschen Glück zu sichern. Wie ich schon
kürzlich gegenüber den Bischöfen in Aparecida betont habe: Politische Arbeit ist nicht
die erste Aufgabe der Kirche.“ Die Generalversammlung von Caritas Internationalis
tagte seit Wochenbeginn im Vatikan. Nach der Wahl des neuen Präsidenten, Kardinal
Oscar Rodriguez Maradiaga aus Honduras, wählten die rund 400 Delegierten heute eine
neue Generalsekretärin: die Britin Lesely Anne Knight. (rv 08.06.2007 bp)