Die zunehmenden Formen von religiösem Fundamentalismus seien „vermutlich eine Art
des kollektiven Widerstands“ gegen kulturelle Vorherrschaft im Zuge der Globalisierung.
Das erklärte der Generalsekretär des Weltkirchenrats, Samuel Kobia, auf dem Evangelischen
Kirchentag in Köln. Es gebe Anhaltspunkte, dass die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen
und kulturellen Folgen des beschleunigten Globalisierungsprozesses deutlich zur Entstehung
neuer ethnisch-religiöser Konflikte betrügen. Es sei „nicht richtig“, Ausbrüche von
Gewalt ausschließlich der Religion anzulasten, so Kobia weiter. Die Ursachen seien
im Allgemeinen komplexer. Religion habe allerdings einen zwiespältigen Charakter,
sie könne „sowohl eine Quelle für Spaltung und Hass“ sein, „als auch eine befreiende
Kraft, zu einem würdigen Leben in gerechten und zukunftsfähigen Gemeinschaften“, so
Kobia wörtlich. (pm 08.06.2007 bp)