2007-06-06 14:25:16

Generalaudienz: „Einheit ist Zeichen der Kirche“


RealAudioMP3 Ein unverzichtbares Kennzeichen der Kirche ist ihre Einheit: Daran hat Papst Benedikt XVI. die Gläubigen erinnert, die zur Generalaudienz auf dem Petersplatz gekommen waren. Die Katechese handelte heute vom heiligen Cyprian, einem herausragenden afrikanischen Bischof des 3. Jahrhunderts. „Es gibt kein Heil außerhalb der Kirche“ und „Man kann Gott nicht zum Vater haben, wenn man nicht die Kirche zur Mutter hat“ – diese Sätze des Bischofs rief Benedikt den Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz in Erinnerung. Auf Deutsch sagte er:
Liebe Brüder und Schwestern!
Der heilige Märtyrerbischof Cyprian, dem die heutige Katechese gewidmet ist, stammte aus einer wohlhabenden heidnischen Familie in Karthago. Nach einer ausschweifenden Jugend bekehrte er sich mit 35 Jahren und wurde schon kurz nach seiner Taufe zum Bischof geweiht. In seine Amtszeit fielen zwei schwere Christenverfolgungen. Damals gaben viele Christen dem Druck nach und opferten den heidnischen Göttern. Wegen der Wiederaufnahme dieser lapsi – der vom Glauben Abgefallenen – spaltete sich die Christengemeinde in Karthago. Bischof Cyprian erwies sich hier als ein gerechter Hirte, der die Apostaten nicht verdammte, sondern zur Umkehr und Buße aufrief. Als dann eine Pest ausbrach, ermahnte er die Christen zu brüderlicher Hilfe.
Die Briefe und Schriften des heiligen Cyprian befassen sich vor allem mit der Kirche und mit dem Gebet. Die sichtbare Kirche hat viele Ämter, und doch bildet sie eine Einheit, die auf Petrus gründet und ihre vollkommene Verwirklichung in der einen Eucharistie findet. Zudem lebt die Kirche durch das Gebet, das – auch wenn es privat verrichtet wird – immer einen Gemeinschaftsbezug hat. Auch als einzelne beten wir: „Vater unser“, und nicht etwa „mein Vater“, weil wir wissen, dass wir immer und überall Glieder des einen Leibes der Kirche sind. Christus selbst hat uns dieses Gebet gelehrt: Es ist ein Zeichen inniger Vertrautheit, Gott mit den von ihm selbst geoffenbarten Worten anzusprechen. 
Ganz herzlich heiße ich die Audienzbesucher deutscher Sprache willkommen, besonders die Pilgergruppe des internationalen Hilfswerks „Kirche in Not“ wie auch den „Fränkischen Kreis“ katholischer Unternehmer. Bitten wir Gott, dass er uns ein hörendes Herz gebe (vgl. 1 Kön 3, 9), dass wir seinen Willen erkennen und verstehen lernen, dass Gott unser Vater und die Kirche, die Braut Christi, wirklich unsere Mutter ist. Euch alle schütze und führe der gütige Herr in diesen Tagen mit seiner Gnade und seinem Segen!
(rv 06.06.2007 gs)
 







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