Radio Vatikan ist
in zweiter Instanz vom Vorwurf überhöhter Strahlenbelastung freigesprochen worden.
Das römische Berufungsgericht erklärte gestern Abend, der frühere Sender-Direktor
Pasquale Borgomeo und der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Kardinal Roberto Tucci
seien nicht für einen angeblich gesundheitsgefährdenden Elektrosmog der Sendeanlagen
bei Santa Maria di Galeria haftbar zu machen. Der jetzige Direktor von Radio Vatikan,
Pater Federico Lombardi erklärt, der Sender habe sich stets an die internationalen
Normen und seit 2001 auch an die nationalen italienischen Grenzwerte gehalten.
„Der
Freispruch des Berufungsgerichts im Prozess gegen Radio Vatikan ist für uns natürlich
eine gute Nachricht und gibt uns wieder Vertrauen in die italienische Justiz. Wir
sind überzeugt, dass wir immer sowohl die Gesetze als auch die Gesundheit der Mitarbeiter
von Radio Vatikan sowie der Anwohner der Sendeanlagen respektiert haben.“
Pater
Lombardi erklärt, dass das Berufungsurteil dazu beiträgt, den „guten Ruf des Senders
wiederherzustellen“. Dieser sei durch die „ungerechtfertigten Anklagen“ beschädigt
worden. Zudem hätten die Vorwürfe gesundheitsschädlicher Emissionen unbegründete Ängste
in der Bevölkerung geschürt.
„Wir möchten unbedingt betonen, dass es für
uns sehr wichtig ist, die Wahrheit wiederherzustellen und wir nicht einfach einen
formalen Freispruch erreichen wollen. Wir möchten klarstellen, dass es uns schon immer
am Herzen lag, die wichtigsten Schutznormen in unserem Arbeitsbereich zu respektieren.
Das haben wir schon vor der Einsetzung italienischer Richtlinien gemacht. Es gibt
keinen Zweifel: Unsere Arbeit war und ist nicht gefährlich für Menschen. Namhafte
Wissenschaftler sind unserer Meinung. Wir möchten nicht nur in Ruhe unsere Arbeit
durchführen, sondern auch in erster Linie niemandem schaden.“
Der Vatikan
betreibt auf dem Vatikanhügel und auf einem ihm gehörenden, exterritorialen Gelände
etwa 25 km von Rom entfernt mehrere große Sendeanlagen. Diese standen im Verdacht,
ausser für technischen Störungen in der Nachbarschaft auch für eine erhöhte Zahl von
Krebserkrankungen verantwortlich zu sein. Bewohner aus der Umgebung des Vatikan hatten
in den vergangenen Jahren immer wieder beklagt, die Sender würden den Radio- und Telefonempfang
stören. Umweltschützer sagen, der Elektrosmog könne Krebs verursachen. (rv 05.06.2007
mg)