2007-06-05 14:07:09

Somalia: Seit 17 Jahren wächst Fundamentalismus


Eine Islamisten-Gruppe hat sich zu dem Anschlag auf den somalischen Regierungschef Ali Gedi bekannt, bei dem am Sonntag sieben Menschen getötet wurden. In einer gestern im Internet verbreiteten Erklärung der „Mujaheddin-Jugendbewegung“ hieß es, ein Mitglied der Gruppe habe das Selbstmordattentat nahe der Wohnung des Ministerpräsidenten verübt. Für den Apostolischen Administrator in Mogadischu, Giorgio Bertin, sind die Islamisten nicht erst seit gestern mit solchen Attentaten präsent.

„Was ich dazu sagen kann, ist, dass in den vergangenen 17 Jahren – also die Jahre der Anarchie im Süden Somalias – verschiedene Gruppen entstanden sind, die sich „radikal-islamisch“ bezeichnet haben. Das Ganze ist in den letzten zwei Jahren bedeutender geworden, weil diese Gruppen Attentate verübt haben, die gezielt gegen Personen und gegen Politiker gerichtet waren, die sich für eine Übergangsregierung eingesetzt haben.“

Bei der Explosion am Sonntag wurden mehrere Menschen verletzt; Regierungschef Gedi kam nicht zu Schaden. Sein Übergangskabinett kann sich nur mit Unterstützung der äthiopischen Armee gegen aufständische Islam-Extremisten zur Wehr setzen. Die Rebellen greifen fast täglich die somalischen Regierungstruppen und ihre Verbündeten an.

„Es ist zu verfrüht, um zu sagen, dass das Attentat gegen den Premierminister von Al Qaida verübt wurde. Doch wenn man die verbreiteten Erklärungen und die darin beschriebene Ideologie sowie die verwendeten Technologien schaut, dann muss man sagen, dass es sicherlich internationale Unterstützung für diese Gruppe gab. Ob dann diese externe Unterstützung direkt von Al Qaida oder von anderen Organisationen kam, kann ich aber nicht sagen.“

Die Äthiopier waren Ende Dezember einmarschiert, um die schwache Übergangsregierung im Kampf gegen die islamistischen Milizen zu unterstützen.
(rv 05.06.2007 mg)








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