Eine Islamisten-Gruppe hat sich zu dem Anschlag auf den somalischen Regierungschef
Ali Gedi bekannt, bei dem am Sonntag sieben Menschen getötet wurden. In einer gestern
im Internet verbreiteten Erklärung der „Mujaheddin-Jugendbewegung“ hieß es, ein Mitglied
der Gruppe habe das Selbstmordattentat nahe der Wohnung des Ministerpräsidenten verübt.
Für den Apostolischen Administrator in Mogadischu, Giorgio Bertin, sind die Islamisten
nicht erst seit gestern mit solchen Attentaten präsent.
„Was ich dazu sagen
kann, ist, dass in den vergangenen 17 Jahren – also die Jahre der Anarchie im Süden
Somalias – verschiedene Gruppen entstanden sind, die sich „radikal-islamisch“ bezeichnet
haben. Das Ganze ist in den letzten zwei Jahren bedeutender geworden, weil diese Gruppen
Attentate verübt haben, die gezielt gegen Personen und gegen Politiker gerichtet waren,
die sich für eine Übergangsregierung eingesetzt haben.“
Bei der Explosion
am Sonntag wurden mehrere Menschen verletzt; Regierungschef Gedi kam nicht zu Schaden.
Sein Übergangskabinett kann sich nur mit Unterstützung der äthiopischen Armee gegen
aufständische Islam-Extremisten zur Wehr setzen. Die Rebellen greifen fast täglich
die somalischen Regierungstruppen und ihre Verbündeten an.
„Es ist zu verfrüht,
um zu sagen, dass das Attentat gegen den Premierminister von Al Qaida verübt wurde.
Doch wenn man die verbreiteten Erklärungen und die darin beschriebene Ideologie sowie
die verwendeten Technologien schaut, dann muss man sagen, dass es sicherlich internationale
Unterstützung für diese Gruppe gab. Ob dann diese externe Unterstützung direkt von
Al Qaida oder von anderen Organisationen kam, kann ich aber nicht sagen.“
Die
Äthiopier waren Ende Dezember einmarschiert, um die schwache Übergangsregierung im
Kampf gegen die islamistischen Milizen zu unterstützen. (rv 05.06.2007 mg)