2007-06-05 14:04:57

Deutschland: Demos ja, Gewalt nein


Beim Deutschen Bundesverfassungsgericht ist eine Beschwerde von Globalisierungskritikern gegen die kilometerlange Demonstrationsverbotszone in Heiligendamm eingereicht worden. Mit einer Entscheidung wird heute oder spätestens morgen gerechnet. Nach den gewalttätigen Ausschreitungen bei den Anti-G8-Protesten vom Samstag haben in Rostock mehrere tausend Menschen weitgehend friedlich für bessere Lebensbedingungen von Ausländern weltweit demonstriert. Lediglich am Rande der Kundgebung gab es einige Festnahmen. Am Samstag waren bei Ausschreitungen in Rostock fast tausend Menschen verletzt worden. Der Hamburger Erzbischof und Misereor-Bischof Werner Thissen ruft die Demonstranten auf, sich friedlich zu verhalten.

„Mir macht die Frage der Gewalt Sorgen. Deshalb ruf ich alle auf, auf jeden Fall mitzuwirken, dass es friedlich zugeht. Auch bei den Demonstrationen, die an sich nichts Verkehrtes sind, wenn es um die Sache geht. Wenn es um Anliegen geht, den Menschen im Süden zu helfen. Aber es ist unbedingt zu vermeiden, dass Gewalttäter den Gipfel benutzen einfach nur um gegen den Staat und gegen die Staaten vorzugehen. Die Fronleichnamsprozession ist ja die älteste Form einer friedlichen Demonstration.“

Heiligendamm und Rostock befinden sich im Erzbistum Hamburg. Erzbischof Thissen freut sich, dass in seiner Diözese ein weltweit wichtiges Treffen durchgeführt wird.

„Mir ist bewusst, dass die Welt auf unserem Erzbistum schaut. Ich habe deshalb allen Gemeinden einen Brief geschrieben, der in den Gottesdiensten verlesen wird. Da heißt es, dass heutzutage der arme Lazarus, der vor unserer Tür liegt und dem geholfen werden muss, dass er heutzutage auch in Bolivien oder in Nigeria liegt.“

(rv 05.06.2007 mg)








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