Papst Benedikt XVI. hat die philippinische Staatspräsidentin Gloria Macapagal-Arroyo
in Privataudienz empfangen. Im Anschluss an das kurze Vier-Augen-Gespräch traf Arroyo
mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und Außenminister Dominique Mamberti zusammen.
Wie der Pressesaal des Heiligen Stuhls im Anschluss mitteilte, ging es bei den Gesprächen
unter anderem um die politische und soziale Situation in Südostasien, insbesondere
um die Förderung der Menschenrechte und den Stand der Demokratie. Ein Stabsmitarbeiter
Arroyos erklärte vor Journalisten, ein Thema des etwa zehnminütigen Gesprächs seien
auch die Todesschwadronen auf den Philippinen gewesen. Den bewaffneten Kommandos fielen
nach Schätzungen von Menschenrechtlern seit dem Amtsantritt Arroyos 2001 mehrere hundert
Menschen zum Opfer. Die philippinische Präsidentin hatte dem Papst bereits im vergangenen
Juni einen Besuch abgestattet. Damals hatte sie unmittelbar vor ihrer Abreise nach
Rom ein Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe unterzeichnet. In einer Erklärung dankte
sie dabei ausdrücklich der katholischen Kirche für das „Leuchtfeuer der Gnade“, das
zu diesem Beschluss geführt habe. Die Philippinen sind mit fast 70 Millionen Katholiken
nach Brasilien und Mexiko das drittgrößte katholische Land der Erde. (rv/kna 04.06.2007
bp)