2007-06-04 12:03:41

Irak: Priester und drei Diakone ermordet


RealAudioMP3 Die Christen im Irak sind entsetzt über den Mord an einem Priester und drei Diakonen in Mosul. Unbekannte hatten die vier Männer gestern in der nordirakischen Provinzhauptstadt direkt nach der Sonntagsmesse erschossen. Die Christen lebten jetzt mehr denn je in enormer Angst, betonte gegenüber Radio Vatikan der Prokurator für die Chaldäische Kirche, Philip Najeem.
„Man sieht, dass diese Aktion durchdacht und organisiert war. Sie richtete sich ganz gezielt gegen die irakischen Christen. Das heißt, es gibt dunkle Kräfte, die diese Situation herbeiführen, die diese schwierige Lage zwischen den Christen und Moslems, diese schwierige Lage für das ganze Volk schaffen. Dieses Volk leidet weiter. Es gibt weiterhin Märtyrer, und das vor den Augen der internationalen Gemeinschaft, die jeden Tag das Hinschlachten eines ganzen Volkes mit ansieht und keinen Finger rührt.”
Papst Benedikt XVI. hat den Christen in der Provinz sowie den Angehörigen in einem Telegramm heute seine Anteilnahme versichert. In den Beileidsgrüßen mit der Unterschrift von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone ist die Rede von „sinnlosem Töten”. Der Papst bete darum, dass das Opfer der Kleriker ein neuer Ansporn sei, um sich gemeinsam für Frieden und Versöhnung im Irak einzusetzen.
Das Chaldäische Patriarchat forderte die Verantwortlichen des Irak und die internationale Gemeinschaft dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, „diese Verbrechen zu beenden”. Das Attentat sei ein „grässlicher Akt gegen Gott und gegen die Menschheit”, eine „schändliche Tat, die jeder vernünftige Mensch ablehnt”, heißt es in einer Erklärung. Die ermordeten Männer seien friedliche Mitbürger gewesen und hätten stets um Frieden und Sicherheit für den ganzen Irak gebetet, ihr Tod mache sie zu Märtyrern. „Aus diesem traurigen Anlass”, so formulierten es die chaldäischen Bischöfe, erinnere man erneut an die Verfolgung der Christen im Irak, „ihre erzwungene Emigration” und den Druck auf sie, „ihren eigenen Glauben zu verleugnen”. Pater Bernardo Cervellera, Chef des Pressedienstes Asianews, bestätigt: „Die Lage der Kirche im Irak ist sehr schlecht. Priester werden entführt, Christen erhalten Todesdrohungen, wenn sie nicht die so genannte Schutzsteuer unter der islamischen Vorherrschaft zahlen. Schlimmer noch: Gruppen sunnitische Fundamentalisten veranstalten ein Wettrennen, um Christen zu töten oder sie zumindest auszurauben.” (rv)








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