2007-06-01 14:35:26

Namibia: Salzburger als Bischof


RealAudioMP3 Ein Österreicher wird Bischof in Namibia: Papst Benedikt ernannte gestern den aus dem Salzburger Lungau stammende P. Philipp Pöllitzer zum neuen Oberhirten von Keetmanshoop im früheren Südwestafrika. Der Ordensmann der „Oblaten der Makellosen Jungfrau“ wirkt bereits seit mehr als 40 Jahren in Namibia; zuletzt arbeitete er dort in der Ausbildung angehender Priester und Ständiger Diakone.
Lange Jahre war P. Pöllitzer als Kaplan, Pfarrer und Dechant tätig und dabei für ein großes Gebiet zuständig: „Ein Gebiet, das etwas größer als Österreich ist. Die Schwestern hier sind sehr aktiv im pastoralen Dienst, und so ging das ganz gut. Ich habe in der Zeit auch im Fernstudium mein Doktorat in Theologie gemacht.“
Bildung sieht der frischgebackene Bischof auch für die ihm anvertrauten Menschen als besonders wichtig an.
„Es gibt zwei Schulen, die ich auch zum großen Teil hier aufbauen konnte mit 1.200 Kindern im Heim. Das sind alles farbige Kinder, also die wirklich benachteiligten.“
Infolge der Missionierung während der Kolonialzeit sind 80 Prozent der Namibier Christen, davon 20 Prozent Katholiken. Sein Bistum kennt der neue Oberhirte bisher wenig. Doch seine Hauptaufgaben dort kann er bereits benennen.
„Es sind nur zwölf oder 13 Priester da. Es wird eine Herausforderung zu sein, zu versuchen, einheimische Priester- und Ordensberufungen zu bekommen. Eine zweite Herausforderung wird sein, die Diözese finanziell unabhängig und selbständig zu machen. Diese beiden Dinge werde ich sofort in Angriff nehmen müssen.“
Namibia zählt zu den reicheren Ländern Afrikas, allerdings sind die Einkommen sehr unterschiedlich verteilt. P. Pöllitzer:
„Ungefähr fünf Prozent der Einwohner sind deutschsprachig. Das ist die reichste Gruppe. Die verdienen 20 Mal so viel wie der Bevölkerungsdurchschnitt. Die Deutschen beteiligen sich eigentlich nicht richtig am politischen Leben, das sind überwiegend Handwerker. Namibia ist ein demokratisches Land. Man spricht ein bisschen von Korruption, aber soweit ich sehe, ist das nicht so schlimm. Eigentlich fühlt man sich sehr wohl, auch als Weißer. Man fühlt sich keineswegs diskriminiert. Meine Ernennung zum Beispiel ist ein Zeichen dafür!“
(rv 01.06.2007 gs)








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