Die Generalkonferenz
der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik geht heute in Aparecida zu Ende. Bei der
Schlussitzung werden die Oberhirten über das gut hundert Seiten starke Schlussdokument
abstimmen. Als Hauptaufgaben für die Pastoral nennen sie darin unter anderem „die
vorrangige Option für die Armen und Ausgestoßenen“, den Einsatz für internationale
Gerechtigkeit und den Schutz des Lebens. Die Bischöfe wollten mit dem Dokument
einen Impuls für die „Erneuerung des kirchlichen Wirkens“ geben, heißt es in einer
vorab bekannt gewordenen Zusammenfassung. Der Volltext wird erst in einigen Wochen
veröffentlicht. Die Bischöfe wüssten um Licht und Schatten des christlichen Lebens
und des seelsorgerlichen Auftrags. Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen
wollten sie mit verstärktem missionarischen Eifer den Menschen das Evangelium als
Weg zum wahren Leben anbieten. Sie stünden im Dienst aller Menschen, so die Oberhirten
Lateinamerikas und der Karibik. Wichtig seien auch der ökumenische und interreligiöse
Dialog. Die Beschlüsse von Aparecida greifen die von Puebla (1979) und Santo Domingo
(1992) auf, tragen aber gerade bei sozialen und gesellschaftlichen Themen den veränderten
dramatischen Rahmenbedingungen Rechnung. Evangelisierung müsse im Einklang mit der
Kultur passieren, die besondere Sorge müsse den indigenen Völkern und der Afroamerikanern
gelten. Überdies trage jeder einzelne Christ besondere Verantwortung, müsse sich für
eine von Grund auf demokratische Gesellschaft einsetzen und im öffentlichen Leben
die christlichen Werte vorantreiben. Papst Benedikt XVI. hatte die Konferenz am
13. Mai mit einem Gottesdienst und der Grundsatzansprache eröffnet. Es war sein persönlicher
Wunsch, dass diese V. Generalkonferenz am größten Marienwallfahrtsort Brasiliens stattfindet. (rv
31.05.2007 bp)