2007-05-30 15:41:10

Italien: Bertone, ohne Gott keine Kraft


RealAudioMP3 Die Säkularisation konnte im Lauf der Geschichte ihre Unmenschlichkeit nicht verbergen. Das sagte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone gestern bei einer Internationalen Tagung zum Thema „Christentum und Säkularisation. Herausforderungen für die Kirche.“ Um politisch aktiv zu werden, um sich für das Gemeinwohl einzusetzen, müsse der Mensch sich den fundamentalen Werten öffnen, so Bertone:
„Aus christlicher Sicht kommen die grundlegenden Werte von Gott, von ihm der die Person und die Menschheit erschaffen hat, die Person nach dem Ebenbild Gottes, die Menschheit nach dem Bild der Gemeinschaft der Dreieinigkeit. Das heißt zweifelsohne nicht, dass Nicht-Gläubige, die grundlegenden Werte nicht leben können. Aber ohne Gottesbezug verlieren diese Werte alle ihre Kraft. Aber die Kirche will gemeinsam mit allen eine Welt aufbauen, die auf Gerechtigkeit und auf Solidarität gründet.“
Den Säkularisierungstendenzen sei es nicht gelungen, die Religiosität ganz aus der Gesellschaft zu drängen, betonte Bertone. Gerade bei den Jugendlichen, der lebendigsten Kraft der Gesellschaft, sei Religion wieder auf dem Vormarsch. Aber der Kardinalstaatssekretär räumt ein: Es gibt ein großes Kommunikationsproblem, sowohl Missverständnisse als auch mangelnde Kommunikation als solche.
„Wir wollen mehr kommunizieren, wir wollen alle Medien einbinden. Wir versuchen die Vernunft des Glaubens zu erklären und das, was der Glaube der Gesellschaft anbietet um zu ihrem Gemeinwohl beizutragen.“
Deutschsprachiger Referent bei der internationalen Tagung an der Europauniverisität in Rom: der Philosoph und emeritierte Münchner Professor Robert Spaemann. Er warnte davor, jeglichen Wahrheitsanspruch aufzugeben.
„Politisch korrekt erscheint es vielen Menschen, dass jemand überhaupt keine Überzeugungen mehr haben darf. Damit wird auch der klassische Begriff der Toleranz zerstört, weil Toleranz bedeutet, Menschen respektieren mit Überzeugungen, die wir für falsch halten. Wenn aber jetzt im Namen der Toleranz es nicht mehr erlaubt sein soll, Überzeugungen überhaupt zu haben, dann ist ein Punkt erreicht, an dem eine offene Feindschaft zwischen Kirche und einer sich so verstehenden Gesellschaft unvermeidlich ist.“
(rv 30.05.2007 bp)







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