Sicherheitskräfte haben in Caracas eine Demonstration gegen die Schließung des oppositionellen
Fernsehsenders RCTV gewaltsam aufgelöst. Dabei setzten sie nach Agenturangaben Tränengas
und Wasserwerfer ein. Mehrere tausend Menschen hätten an den Protesten teilgenommen.
Der populäre TV-Sender hatte 2002 einen - später gescheiterten - Putsch gegen den
linksnationalistischen Präsidenten Hugo Chávez offen unterstützt. Die am Sonntag auslaufende
Lizenz für RCTV wurde nun nicht mehr verlängert. Die Bischöfe von Venezuela haben
den Streit um den Sender mit großer Sorge verfolgt. Der Erzbischof von Caracas, Kardinal
Jorge Uruosa, erklärte kürzlich gegenüber Radio Vatikan, die Pressefreiheit sei "wesentlich
für eine Kontrolle der Macht durch die öffentliche Meinung". Der designierte Erzbischof
von Valencia, Reinaldo del Prette, erinnert in diesen Tagen an ein Dokument der Bischöfe
vom Januar. Es betone, dass eine Demokratie "soviel Meinungsfreiheit braucht wie nur
möglich, weil das System sonst nicht richtig funktioniert". (rv/dw 28.05.2007
sk)