„Afrika ist Partner,
nicht Almosenempfänger“, sagt der deutsche Botschafter am Heiligen Stuhl. „Europa
hat Verantwortung für Afrika“, betonen unisono G8-Präsidentin Angela Merkel und Papst
Benedikt XVI. „Afrika braucht das rechte Maß an Aufmerksamkeit“, meint gegenüber Radio
Vatikan der Kombonimissionar und Chefredakteur des Afrikamagazins „Nigrizia“, Pater
Carmine Curci. Denn das panafrikanische Parlament könne sich nicht durchsetzen, habe
mit wirtschaftlichen wie ideologischen Schwierigkeiten zu kämpfen, und auch die so
genannte „Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung“ (NEPAD) zeige mehr als fünf
Jahre nach der Gründung noch keine Erfolge. „Ehrlich gesagt, NEPAD hat die Erwartungen
der Afrikaner enttäuscht. Sie sollte einen Weg für die Entwicklung aufzeigen, aber
in Wirklichkeit hat sie eine neoliberalistische Wirtschaftsideologie vorangetrieben,
dabei hat sie die kulturellen Aspekte und die Lebenswirklichkeit der Menschen außer
Acht gelassen. Was den Rat für Frieden und Sicherheit der Afrikanischen Union angeht:
Die ungelöste Darfur-Frage zeigt, wie schwach diese Einrichtung ist.“ Die internationale
Gemeinschaft müsse dagegen vor allem die Zivilgesellschaft unterstützen, so Curci. „Die
neuen politischen Führer Afrikas kommen immer öfter aus der Zivilgesellschaft selbst,
sie haben also mit der breiten Bevölkerung direkten Kontakt. Ein anderer Hoffnungsschimmer
für Afrika sind die Frauen. Sie sind dabei, eine wichtige Rolle im politischen wie
auch wirtschaftlichen Bereich zu erobern. Drittens die Presse: Sie ist im Aufwind
und wird immer unabhängiger.“ Die eindringliche Mahnung von Carmine Curci,
ohne die Krisengebiete vergessen zu machen: „Afrika ist ein Kontinent in Bewegung.
Afrika ist nicht nur Elend und Hunger.“ (rv 26.05.2007 bp)