2007-05-23 15:03:33

Venezuela: Warnung vor "wachsendem Autoritarismus"


RealAudioMP3 Gerade der venezuelanische Staatschef Hugo Chavez hatte Papst Benedikt aufgrund seiner Rede zur Christianisierung der indianischen Urbevölkerung scharf kritisiert, mehr noch: Chavez forderte eine Entschuldigung des Papstes. Benedikt XVI. habe - so Chavez wörtlich - „den Holocaust“ nach der Entdeckung der Neuen Welt 1492 ignoriert.
Die heftige Reaktion des Staatschefs wundert den Pfarrer von Caracas, Ramon Vinke, nicht. Die Kirche in Venezuela hat eben einen schweren Stand, so Pfarrer Vinke: „Es ist nicht das erste Mal, dass die Kirche angegriffen wird, diesmal wurde die Person des Papstes angegriffen, aber die Bischöfe werden ständig angegriffen. Ich glaube, man soll das ganze nicht überbewerten. Man soll schauen wie das weiter geht – ich glaube, eine direkte Antwort des Papstes wäre nicht am Platz.“
Die Bischöfe haben dann Ärger mit Hugo Chavez, wenn sie die Verletzung der Menschenrechte in Venezuela zur Sprache bringen. Beispiel Pressefreiheit: In diesen Tagen soll der oppositionelle Fernsehsender RCTV in der Hauptstadt Caracas geschlossen werden; Tausende gingen auf die Straße. Auch der Direktor des Kanals rief die Demonstranten dazu auf, ihre „Stimme gegen den Totalitarismus zu erheben“.
Eigentlich, so vermutet Pfarrer Vinke, geht es Chavez nicht um die indigenen Völker. Der Papst habe mit knappen Worten die Missstände in Venezuela zur Sprache gebracht: „Und zwar hat der Papst in seiner Rede auch vom wachsenden Autoritarismus gesprochen in Lateinamerika. Auf wen bezieht sich dieser Ausdruck überhaupt? Das hat weder mit Mexiko, noch mit Argentinien zu tun. Ich glaube, diese Aussage hat bestimmt mit Venezuela zu tun. Ich glaube, dass dieser Ausdruck den venezuelanischen Präsidenten verärgert hat. Es sind nur zwei Worte gewesen: Ein wachsender Autoritarismus. Das hat gereicht.“
(rv 23.05.2007 sis)
 
 







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