Staatschef Hugo Chavez hat Papst Benedikt XVI. aufgefordert, sich für seine Rede zur
Christianisierung der indianischen Urbevölkerung zu entschuldigen. Der Papst habe
den - so wörtlich - „Holocaust“ nach der Entdeckung der Neuen Welt 1492 ignoriert.
Benedikt hatte in einer Rede vor Bischöfen Lateinamerikas und der Karibik am vergangenen
Sonntag gesagt, die katholische Kirche habe sich den Eingeborenen in Lateinamerika
nicht aufgezwungen, sondern sei von diesen bereits still herbeigesehnt worden. Bei
der von der Kirche unterstützen Kolonialisierung Lateinamerikas starben zahlreiche
Ureinwohner durch Krankheiten, Massaker und den Folgen von Versklavung. Benedikts
Vorgänger Papst Johannes Paul II. hatte 1992 in einer Rede Fehler bei der Evangelisierung
der einheimischen Stämme eingeräumt. (reuters 20.05.2007 gs)