90 Jahre lang getrennt
– seit gestern ist die russisch-orthodoxe Kirche wiedervereint. Ein historisches Ereignis
in Moskau. Es war eine symbolische Unterzeichnung des Aktes über kanonische Gemeinschaft
in der Erlöser-Kathedrale am Roten Platz. Der Patriarch von Moskau und ganz Russland,
Alexej II. und Metropolit Lawr vonder Russisch-Orthodoxen Auslandskirche von Ostamerika
und New York, zogen bei Glockengeläut in die Kathedrale ein: „Die kirchliche Spaltung
und die seit der Revolution und dem Bürgerkrieg vererbte Konfrontation in der Gesellschaft
wird überwunden, die Kirche gefestigt“, sagte der Patriarch bei seiner Ansprache.
Auch der katholische Erzbischof in Moskau, Tadeusz Kondrusiewicz, freut sich über
die neue Einheit der orthodoxen Brüder:
„Dieser Moment ist sehr, sehr wichtig,
denn jede Versöhnung ist der Wunsch Jesu: Er fordert uns auf zur Einigung. Zum zweiten:
Ich bin mir sicher, dass die Stimme der orthodoxen Kirche, die die christlichen Wurzeln
verteidigt, nach diesem Akt stärker sein wird. Außerdem ist die Widerversöhnung wichtig
für die orthodoxe Kirche Russlands: Viele Russen leben im Ausland. Auch sie brauchen
pastorale Seelsorge. In diesem Fall kann dem Bedürfnis der Gläubigen einfacher begegnet
werden. Ich als Katholik bin sehr zufrieden, und ich wünsche der russisch-orthodoxen
Kirche viel Kraft für die Verkündigung des Evangeliums und bei der Verteidigung der
christlichen Werte.“
Die Russisch-Orthodoxe Auslandskirche
spaltete sich in den 20er Jahren von der Heimatkirche ab, als ein Teil der Geistlichen
gemeinsam mit anderen Emigranten Russland verließ. Heute zählt die Russisch-Orthodoxe
Auslandskirche 13 Erzbischöfe, etwa 320 Gemeinden und mehr als 20 Klöster in verschiedenen
Teilen der Welt. (rv 18.05.2007 sis)