2007-05-18 14:05:27

G8-Gipfel: Nicht reden, handeln!


RealAudioMP3 Der bevorstehende G8-Gipfel in Heiligendamm spaltet die Gemüter. Der Chef des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, mahnt bereits im Vorfeld militante Globalisierungsgegner: Die Konferenz dürfe nicht durch Ausschreitungen und Anschläge gestört werden. Nach Ansicht des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac wird der G8-Gipfel in Heiligendamm hingegen ohnehin keine nennenswerten Ergebnisse präsentieren. „Mehr als wohlfeile Rhetorik haben die acht Regierungschefs nicht zu bieten“, sagte Peter Wahl vom Attac-Koordinierungskreis am Freitag in Berlin.
Was wünscht sich eigentlich die Kirche vom „Gipfel der Acht“, der vom 6. -8. Juni in Heiligendamm stattfindet? Unsere Kollegen vom Kölner domradio sprachen mit dem Leiter des Katholischen Büros der deutschen Bischöfe in Berlin, Prälat Jüsten. Die Kirche hat ihre Forderungen bereits im Vorfeld deutlich gemacht - sie mischt sich ein, erklärt Prälat Jüsten. Stichwort Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung:
„Ich glaube, die Sensibilität für das Thema ist da – jetzt kommt es darauf an, dass die Fachleute sagen, was richtigerweise gemacht werden muss. Es kommt darauf an, dass der öffentliche Druck auf die Regierungen aufrecht erhalten bleibt, wenn nicht sogar noch verstärkt wird. Dass in diesem Bereich Maßnahmen ergriffen werden, dass das Klima dauerhaft geschützt ist. Und zwar nicht nur bei uns in Europa, sondern vor allen Dingen in den Kontinenten Afrika und Lateinamerika, denn die Probleme dort werden noch viel schlimmer sein als bei uns.“

Das Engagement der Kirche trage Früchte, so Jüsten; das sehe man zum Beispiel in Sachen Armutsbekämpfung. Die Kirche habe die Aufgabe, Versprechen mahnend in Erinnerung zu rufen:

„Afrika darf nicht der vergessene Kontinent sein. Aber auch hier gilt, dass nicht nur alle über Afrika reden, sondern dass tatsächlich auch gehandelt wird. Dass die Armutshalbierung vorangetrieben wird, dass die Bekämpfung des Hungers vorangetrieben wird. Und einige Länder zeigen auch, dass, wenn man eine kohärente Politik dort betreibt, auch Erfolge anstehen. Dazu gehört unsers Erachtens, dass wir dafür Sorge tragen, dass das Geld, das für die Entwicklungshilfe eingesetzt wird, in den Ländern kontrolliert wird. Dazu gehört, dass die Menschen in den Entwicklungsländern spüren, dass sie Hilfe von außen bekommen, dass das Geld nicht versickert. Dass von unserer Seite darauf geachtet wird, dass nur die Regierungen unterstützt werden, die demokratisch legitimiert sind, die einen Rechtsstaat unterstützen - und das die Menschen in diesen Ländern in Sicherheit und Freiheit leben können.“ (rv/domradio 18.05.2007 sis)
 







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