Führende Vertreter von Christentum, Judentum und Islam sind gestern in Brüssel mit
den Spitzen der Europäischen Union zusammengekommen. Zu der Begegnung hatte EU-Kommissionspräsident
José Manuel Barroso gemeinsam mit der amtierenden EU-Ratspräsidentin Angela Merkel
und dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, eingeladen.
Im Zentrum des Gesprächs standen gemeinsame Werte wie Menschenwürde und Toleranz.
Barroso unterstrich die Bedeutung der universellen Werte, die Teil des gemeinsamen
Erbes seien. Sie brächten den Integrationsprozess zwischen den Mitgliedsstaaten und
zwischen ihren Bürgern entscheidend voran. Bundeskanzlerin Merkel bezeichnete
es als eine der Kernüberzeugungen in Europa, „dass es keine Toleranz gegenüber Intoleranz
geben darf“. Die verschiedenen religiösen Traditionen in Europa könnten alle einen
positiven Beitrag zu einer Europäischen Union der Werte leisten, ergänzte Parlamentspräsident
Pöttering. Deshalb brauche man den regelmäßigen Dialog zwischen den europäischen Institutionen
und den Kirchen sowie Religionsgemeinschaften. Für die katholische Kirche hatten Kardinal
Walter Kasper vom Päpstlichen Einheitsrat, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Kardinal Karl Lehmann, und COMECE-Präsident Adrianus van Luyn teilgenommen. - In der
EU leben 224,5 Millionen Katholiken, 115 Millionen Atheisten, 57,8 Millionen Protestanten,
39 Millionen Orthodoxe, 15,9 Millionen Moslems und 1,5 Millionen Juden. (idea/cm/rv
16.05.2007 bp)