Auf Einladung des
Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM nehmen an der Bischofsversammlung in Aparecida
auch Bischöfe aus Europa teil. Ein Austausch sei nötig und möglich, sagt der Präsident
des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), der Ungar Peter Erdö. Denn
die Probleme seien gar nicht so verschieden: „Wie überall in der Welt herrschen
Säkularisierung und der Verlust einiger Werte, nicht nur christlicher, sondern auch
solcher, die auch zur Zeit der Aufklärung als menschlich, als natürlich galten. Ich
würde sagen, dass die so genannte dritte Generation der Menschenrechte mitunter die
erste Generation dieser grundlegenden Rechte verändert, bzw. deren Sinn: z.B. das
Recht auf Leben oder alle Fragen rund um die Familie. Wir erleben einen anthropologischen
Wandel - und der bedeutet auf der einen Seite, dass die Kultur des geschriebenen und
gesprochenen Wortes ihren Platz einer Kultur der Umgangssprache, der Bilder und Symbole
zu überlässt. Deshalb müssen natürlich auch wir alle diese Möglichkeiten nutzen, die
uns zum Beispiel die Massenmedien bieten, aber auch die Möglichkeiten dieser großen
internationalen Treffen. Gleichzeitig müssen wir aber auch für die Kultur
des Wortes kämpfen. Wir bringen das Wort Jesu Christi, er hat uns nur einige symbolische
Zeichen gegeben, er hat uns eine Lehre überlassen, die müssen wir weitertragen. Wir
müssen auch die menschliche Fähigkeit einfordern, logisch zu argumentieren.“ Erdö
selbst wolle während der Bischofsversammlung in Aparecida sich kurz zu Wort melden.
Vor allem wolle er die Solidarität mit dem großen Kontinent Lateinamerika und seinen
Bischöfen zum Ausdruck bringen. „Dann werde ich ein wenig nach den Grundlagen
für diese besondere Solidarität suchen, denn wir haben besondere Gründe, uns verbunden
zu fühlen. Der Begriff „Europa“ ist ein Kulturbegriff und die Kultur basiert auf besondere
Weise auf dem christlichen Glauben. Auch der Begriff „Lateinamerika“ ist das Resultat
der missionarischen Arbeit. Die Länder Westeuropas helfen seit vielen Jahren auch
auf materielle Weise; sie haben die Absicht, diese Arbeit fortzusetzen, ungeachtet
eventueller wirtschaftlicher Schwierigkeiten in einigen Ländern. Diese Absicht spiegelt
sich auch in der Anwesenheit verschiedener Verantwortlicher aus dem caritativen Bereich
wider.“ (rv 16.05.2007 bp)