Wir haben unseren
Korrespondenten vor Ort, Pater Max Cappabianca, OP, kurz vor Beginn der Feier auf
dem Vorplatz in Aparecida erreicht:
Wie ist die Stimmung in Aparecida?
"Super,
schon gestern Abend sind tausende Menschen gekommen, um Papst Benedikt XVI. zu begrüßen
– das war ziemlich brasilianisch: Das heißt Tanzen, Klatschen, immer wieder Sprechchöre
„Bento“. Dann ist es so, dass das Papstmottolied „Bemvindo“ immer wieder
gesungen wird: Ein echter Ohrwurm! Insgesamt ist die Stimmung hier, würde
ich sagen, familiärer. Man kommt näher an den Papst heran, und die Stadt ist – anders
als das etwas bedrohliche Sao Paulo – im Grünen gelegen, sie ist friedlicher und irgendwie
heimeliger."
Was sagen die Leute auf der Strasse?
"Der Platz
vor der Kathedrale füllt sich seit den frühen Morgenstunden für die Papstmesse mit
Menschenmassen. Eine Frau hat mir heute morgen gesagt: Toll, dass der Papst hierher
kommt. Maria Aparecida habe ihr krankes Kind geheilt, und dafür wolle sie zusammen
mit dem Papst danken. Ich denke daher, heute morgen wird das ein bisschen
der spirituelle Höhepunkt der Reise: Die Menschen sagen, „der Papst stellt sich hier
in Aparecida auf unsere Seite“, an die Seite der vielen Armen und Verzweifelten, die
hier Trost und Stärkung suchen."
Wie nimmt der Papst Aparecida wahr? Schaut
er mit begeisterten Augen, wirkt er müde, usw.?
"Er ist schon etwas
müde, aber gestern Abend in der Basilika zum Beispiel war das gemeinsame Rosenkranzgebet
in der Basilika etwas, was ihm offenbar auch persönlich sehr wichtig war. Die Stimmung
war sehr schön und man merkt, dass dem Papst die vielen Menschen hier, die Brasilianer,
die Indios, die Afroamerikaner immer mehr ans Herz wachsen. Ich glaube, das ist die
Liebe, von der Benedikt immer wieder spricht."