2007-05-13 13:22:34

Was ist die "Fazenda da Esperanza"?


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat am vierten Tag seiner Brasilienreise am Samstag das Drogen-Rehabilitationszentrum „Fazenda da Esperanza» (Haus der Hoffnung) besucht. In der vom Paderborner Franziskaner Hans Stapel gegründeten Einrichtung werden landesweit 3.000 meist junge Menschen betreut. Das Zentrum liegt 30 Kilometer von dem Wallfahrtsort Aparecida entfernt, in dem am Sonntag die Vollversammlung der lateinamerikanischen Bischöfe beginnt.

Der Papst wurde bei seiner Ankunft in der „Fazenda da Esperanza“ (Landgut Hoffnung) nahe der Gemeinde Guaratinguetá vom deutschen Zentrumsgründer Hans Stapel, den rund 300 Patienten sowie Tausenden begeisterten Gläubigen in Volksfestatmosphäre empfangen.
Das Rehabilitationszentrum in Guaratinguentá wurde vom Franziskanermönch Stapel 1979 gegründet. Das Betreuungsmodell basiert auf Spiritualität, Arbeit und Zusammenleben. Medikamente werden nicht benutzt. Die Erfolgsquote nach dem einjährigen Betreuungsprogramm liegt bei 80 Prozent.
Papst Benedikt betonte, welche Rolle der Glaube an Christus für Jugendliche habe.
 
„Wo die Gesellschaft keinerlei Zukunft und Hoffnung mehr sieht, haben die Christen die Aufgabe, die Kraft der Auferstehung zu verkünden: Eben hier, in dieser „Fazenda da Esperanza“, wo so viele Menschen, besonders junge Leute, sind, die ihr Drogen- oder Alkoholproblem oder ihre Abhängigkeit von chemischen Substanzen bekämpfen, wird ein Zeugnis gegeben vom Evangelium Christi inmitten einer konsumistischen Gesellschaft, die fern ist von Gott.“

Anlässlich des Besuchs des Papstes bauten die Patienten in dem Hof eine kleine Kirche, die der Papst segnen wollte. Stapel bezeichnete den Besuch des Papstes in seinem Zentrum als „historisch“. Bei der Verwirklichung des Projekts sei er von vielen brasilianischen Bischöfen unterstützt worden, „die gewollt haben, dass der Papst mit dem Besuch die Verpflichtung der Kirche gegenüber dem Sozialen, den Ausgeschlossenen unterstreicht“.
Die „Fazenda“ wurde 1979 mit dem Ziel gegründet, drogen- und alkoholabhängige Kinder und Jugendliche von der Straße wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Gestartet mit einer kleinen Räumlichkeit im Ort Guaratingueta, entwickelte sich das Projekt stetig fort, so dass ein Zentrum außerhalb der Stadt gebaut wurde. Heute gibt es weltweit 38 Fazendas, darunter 29 in Brasilien. Benedikt betonte, welche wichtige Aufgabe die Fazenda hat.

„Die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zeigt ohne Zweifel die Wirksamkeit eurer Initiative. Ebenso wichtig – und das verlangt ebenso Aufmerksamkeit und das bestätigt die Gültigkeit der Arbeit – sind die Bekehrungen, das Wiederfinden Gottes und die aktive Teilnahme am Leben der Kirche. Es reicht nicht, den Körper zu heilen, man muss die Seele mit den kostbaren göttlichen Geschenken schmücken, die wir in der Taufe geschenkt bekommen haben. Danken wir Gott, dass er so viele Seelen mit Hilfe des Sakraments der Vergebung und der Eucharistiefeier auf den Weg einer erneuerten Hoffnung zurückgeführt hat.“

Jugendliche der „Fazenda“ brachten ihr Zeugnis vor, dazwischen wurden musikalische und tänzerische Einlagen präsentiert. Die Gründer des Zentrums überreichten dem Papst ein Buch mit dem Titel „Aus dem Quartier zur Welt“. Auch Jugendliche aus anderen „Fazendas“, die sich auf der Welt befinden, gaben dem Papst Geschenke. Danach beteten alle gemeinsam das „Vater Unser“.
(rv 12.05.2007 mg)







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