Die bewegenden Bilder
des Besuchs Benedikts XVI. in dem Drogenhilfeprojekt „Fazenda da Esperanza“ und seine
Drohungen gegen die Drogenhändler sind heute das beherrschende Thema in den Zeitungen
Brasiliens. Bilder, auf denen Benedikt gezeigt wird, wie er Kinder und ehemalige Drogenabhängige
zärtlich umarmt, hätten ganz Brasilien bewegt, so unter anderem die Zeitung „O Globo“.
In Rio de Janeiro, das seit über einem Jahrzehnt besonders unter dem Terror der hochgerüsteten
Drogenmilizen leidet, stellen die Blätter heraus, dass Benedikt XVI. mit seinen Worten
zur Rauschgiftproblematik den Nerv getroffen habe.
Einige Zeitungen spekulieren
über die am Sonntag beginnende lateinamerikanischen Bischofstreffen in Aparecida.
Dort werde angeblich zwischen zwei Linien gestritten: Eine folge mehr den Modellen
des Papstes, die andere mehr den Denkweisen Lateinamerikas. Es gehe darum so die in
Rio de Janeiro erscheinende „O Dia", ob die katholische Kirche weiterhin politisch-soziale
Themen betont oder dem ethisch-moralischem Diskurs Priorität gibt, etwa in Bezug auf
Abtreibung und Enthaltsamkeit.
Der "Estado de Sao Paulo" betont, dass sich
während der Brasilienvisite das Image Benedikts XVI. als eines kühlen, konservativen
Intellektuellen gewandelt habe. "Dieser Papst spricht die Sprache des Volkes, küsst
und umarmt Gläubige, segnet Menschenmassen." Er wisse, wie wichtig der Dialog mit
dem Anderen, Unterschiedlichen sei. (kna/ rv 13.5.2007 mc)