2007-05-09 10:47:32

Haiti: Leichen geborgen


RealAudioMP3 Nach dem Kentern eines Bootes mit etwa 150 Flüchtlingen aus Haiti am vergangenen Freitag sind heute 54 Leichen aus dem Meer geborgen worden. Nach Angaben der US-Küstenwache kippte das lange und völlig überladene Boot um, als es von einem Polizeischiff abgeschleppt wurde. Als sich das Unglück am Freitag ereignete, war das Boot noch gut 900 Kilometer von der Küste der USA entfernt. Jedes Jahr wagen Hunderte Haitianer die gefährliche Überfahrt übers offene Meer. Ein Phänomen, das Pater Jean Michal gut kennt. Er ist Seelsorger in Cap Haitien:

„Die Leute wissen zwar, dass es unmöglich ist, nach Miami zu reisen. Dennoch versuchen Hunderte von Haitianern diese beschwerliche Reise anzutreten und bezahlen Unsummen von Geld, nur um auf ein katastrophales Boot zu kommen. Der Mindestpreis beträgt 1000 US-Dollar."

Seit Januar hat die US-Küstenwache mehr als 900 Bootsflüchtlinge abgefangen. Das schreckt aber die Leute auf der Insel nicht ab.

„Eigentlich lieben die Haitianer ihr Land. Doch das große Problem ist, dass sie keine Beschäftigung hier haben. In den vergangenen Jahren gab es so viel Unruhe im Land. Doch jetzt, wo Ruhe eingekehrt ist, sollte es die Möglichkeit geben, Geld für den Tourismus zu investieren. So wie es auf anderen karibischen Inseln schon geschieht. Das wäre hier immerhin ein Anfang.“

(rv 09.05.2007 mg)







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