2007-05-08 12:15:00

Vatikan: Grundkurs für Islam-Diplomaten


RealAudioMP3 „Der interreligiöse Dialog ist Pflicht, keine Kür“ - so formulierte es Benedikt XVI. bei der Begegnung mit den Diplomaten islamischer Staaten vergangenen September in Castelgandolfo. An der Päpstlichen Universität Gregoriana hat jetzt entsprechend dieser Losung ein Einführungsseminar über die katholische Kirche begonnen. Die dreiwöchige Lehrveranstaltung richtet sich an Diplomaten aus mehrheitlich muslimischen Ländern des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens.
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, sozusagen Chefdiplomat des Heiligen Stuhls, war bei der Eröffnung dabei und nennt den interreligiösen Dialog „ein Instrument, um zum Frieden zu erziehen und wahren und dauerhaften Frieden zu bauen. Auf den Dialog können wir nicht verzichten, er ist Aufgabe aller, um Frieden zu schaffen und die Menschenrechte zu fördern. Das Recht auf Leben und das Recht auf Religionsfreiheit sind zwei fundamentale Rechte, in denen der Kampf gegen jede Form von Gewalt zusammenlaufen muss - vor allem dann, wenn die Gewalt im Namen Gottes, im Namen der Religion ausgeübt wird. Der Aufbau eines wohlwollenden Miteinanders, das auf der gegenseitigen Kenntnis voneinander fußt, beruht entsprechend dem Auftrag des Evangeliums auf der gegenseitigen Liebe.“
Auf der Tagesordnung des interreligiösen Grundkurses stehen die Organisation und Funktion verschiedener Organe des Heiligen Stuhls, die Aufgaben der Nuntiaturen, das humanitäre Engagement der Kirche sowie ihr Einsatz für den Frieden. Das politische Hauptaugenmerk des Heiligen Stuhls gelte derzeit den Ländern im Nahen und Mittleren Osten, so Bertone:
„Der Konflikt im Land Jesu hat keine Lösung in Sicht. Der Heilige Stuhl setzt sich mit all seiner Kraft und auf allen Wegen ein: in erster Linie mit dem Gebet, mit interreligiösen und diplomatischen Begegnungen, bei Treffen mit den Staatschefs der Region und allen, die sich für den Frieden dort einsetzen, um die Ursachen dieser Konflikte zu beseitigen.“
Der zweite Mann des Vatikanstaats erinnerte außerdem an den Einsatz für Afrika und die Verantwortung Europas. Der Papst habe das ja auch im Brief an die deutsche Kanzerlin Angela Merkel betont.
(rv 08.05.2007 bp)








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