Der langjährige Kardinalstaatssekretär des Vatikans, Angelo Sodano, rät dazu, in der
aufgeheizten italienischen Debatte zum Thema Ehe und Familie zum Respekt zurückzukehren.
"In der Kirchengeschichte gab es immer Momente der Konfrontation... aber nie hat man
gewagt, den Papst, die Bischöfe, die Priester anzugreifen." Das meinte der Dekan des
Kardinalskollegiums in einem Zeitungsinterview. Auch als der Vatikan 1949 die Kommunisten
für exkommuniziert erklärt habe, sei das Klima doch "von Respekt geprägt" gewesen".
Kardinal Sodano wirbt für eine "Konfrontation auf zivilere Art und Weise..., bei der
die Standpunkte des anderen nicht verteufelt werden". Das Eintreten der italienischen
Kirche für Ehe und Familie gerät im Moment mit Plänen aus der Mitte-Links-Regierung
aneinander, die eine Aufwertung von Ehen ohne Trauschein und so genannten "Homo-Ehen"
will. Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz erhält Morddrohungen. Am
kommenden Wochenende will die italienische Kirche einen so genannten "Family day"
veranstalten. (rv/la stampa 06.05.2007 sk)