Vatikan/D: Ökumene in Bewegung, Huber besucht Papst
Der Ratsvorsitzende
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, wird morgen
Papst Benedikt in Rom besuchen – eine Premiere im Vatikan. Zwar haben sich Bischof
Huber und Papst Benedikt schon öfter getroffen – erstmals jedoch wird der Rastvorsitzende
der EKD in Audienz empfangen. Vor seiner Abreise sagte er unseren Kollegen vom domradio,
was er sich vorgenommen hat:
„Mir liegt sehr daran, dass durch diesen Besuch,
der auch in Rom selber vorherrschende Eindruck, dass das ökumenische Interesse schwerpunktmäßig
auf den orthodoxen Kirchen liegt, korrigiert wird. Auch im Dialog mit dem Islam spielt
die Frage, wie wir als westliche Kirchen zur europäischen Tradition, auch der Unterscheidung
von Religion und Politik uns verhalten. Das sind alles ganz wichtige Fragen. Und natürlich
müssen wir auch darüber reden, wie wir die Lage von ökumenischen Ehen und Familien
stärker in den Blick nehmen können und da nicht nur seelsorgerliche Einzelfallregelungen
ins Auge fassen, sondern auch bei diesen Familien ein Signal als Ermutigung ankommt.“
Rom
„protestantisch“ erlebt – Bischof Huber freut sich auf seinen Besuch im Zentrum des
Katholizismus und besucht den Papst:
„…mit großem Respekt und mit großer
Sympathie und dem Vorhaben sowohl das Verbindende als auch das, was uns voneinander
unterscheidet, deutlich zur Sprache zu bringen. Ich bin froh, auch den Glückwunsch
nochmals mündlich wiederholen zu können, den ich ihm zum 80.Geburtstag, zu den zwei
Jahren in diesem Amt geschrieben habe. Das ist schon beeindruckend und verdient auch
von der Evangelischen Kirche mit Sympathie und viel Respekt und der Bitte, um Gottes
Geleit und Gottes Segen wahrgenommen zu werden.“