2007-05-02 11:39:00

Israel: Tritt Olmert zurück?


RealAudioMP3 Die Rufe nach einem Rücktritt von Ministerpräsident Ehud Olmert werden auch in seiner eigenen Partei immer lauter. Olmert und Mitgliedern seines Kabinetts sind im Bericht einer Regierungskommission zum Libanon-Feldzug im letzten Sommer heftig kritisiert worden. Ein Bericht der Kommission wirft ihnen Konzeptlosigkeit vor. Nach Medienberichten will auch die stellvertretende Ministerpräsidentin, Außenministerin Tzipi Livni, Olmert heute bei einem Treffen zum Rücktritt drängen. Livni gilt als mögliche Nachfolgerin Olmerts an der Regierungsspitze. Israelische Medien berichten, dass auch Verteidigungsminister Amir Peretz wegen des Libanon-Kriegs heute sein Amt niederlegen wolle. Der Untersuchungsbericht gibt Israels politischer und militärischer Führung die Schuld am Scheitern des Krieges gegen die libanesische Hisbollah-Miliz im letzten Sommer.
Zu den offenen Kritikern des Feldzugs hatte damals auch Papst Benedikt XVI. gehört. In einem Interview mit Radio Vatikan meinte er Anfang August 2006:
„Wir haben natürlich keine politischen Möglichkeiten, und wir wollen auch keine politische Macht. Aber wir wollen an die Christen und an alle, die sich dem Wort des Heiligen Stuhls irgendwie verbunden oder von ihm angesprochen wissen, appellieren, dass dort überall die Kräfte mobilisiert werden, die erkennen: Krieg ist für alle die schlechteste Lösung. Er bringt für niemanden etwas, auch für die scheinbaren Sieger nichts – wir wissen es in Europa von den beiden Weltkriegen her sehr genau –, sondern das, was alle brauchen, ist der Friede. Und es gibt ja eine starke christliche Gemeinschaft im Libanon, es gibt unter den Arabern Christen, es gibt in Israel Christen, und Christen der ganzen Welt sorgen sich um diese uns allen teuren Länder. Die moralischen Kräfte, die da bereit sind, um einsichtig zu machen, dass die einzige Lösung ist: „Wir müssen miteinander leben", die wollen wir mobilisieren. Die Politiker müssen dann die Wege finden, wie das möglichst schnell und vor allen Dingen dauerhaft geschehen kann.“
(rv 02.05.2007 sk)







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