Der russisch-orthodoxe Metropolit von Tallinn, Kornelij, hat beim Streit um das Denkmal
der Roten Armee vorgeschlagen, an Stelle des Bronze-Soldaten ein Kreuz zu errichten.
Der Metropolit äußerte zugleich scharfe Kritik an der estnischen Regierung. Diese
habe offensichtlich die ausgewogene Position der Stadtverwaltung von Tallinn missachtet.
Mit der Abtragung des Denkmals und der Exhumierung der sterblichen Überreste der jungen
Soldaten, die dort beigesetzt waren, habe man das Andenken jener besudelt, die ihr
Leben im Kampf gegen den Nationalsozialismus geopfert hatten. Zugleich kritisierte
Metropolit Kornelij aber auch das Verhalten der Demonstranten; bei den Auseinandersetzungen
war ein 19-jähriger ums Leben gekommen. Der „zornige Protest“ der Menschen gegen den
Versuch, das Denkmal auf einem Friedhof zu „verstecken“, sei berechtigt gewesen. Nicht
berechtigt sei es gewesen, dass etliche der jungen Demonstranten ihren „kleinlichen
Leidenschaften“ nachgegeben hätten und auf Provokationen hereingefallen seien. (kap
02.05.2007 sk)