Auch nach der teilweisen Freigabe der Abtreibung im Hauptstadtbezirk Mexiko-Stadt
will der Streit um das Thema nicht verebben. Der mexikanische Innenminister wirft
dem Erzbischof der Stadt, Kardinal Norberto Rivera Carrera, einen Verstoß gegen die
Verfassung des Landes vor und hat eine Untersuchung angekündigt. Der Kardinal und
der Sprecher des Erzbistums hätten mit ihrem Aufruf zu einer Volksabstimmung zum Thema
Abtreibung das Prinzip der Trennung von Staat und Kirche verletzt. Gegen heftigen
Protest der Kirche hat die linksgerichtete politische Führung des Bundesstaates Mexiko-Stadt
mit 46 zu 19 Stimmen Abtreibung bis zum Ende des dritten Schwangerschaftsmonats erlaubt.
Lebensbeschützer fürchten, dass die Entscheidung zu einem landesweiten Dammbruch beim
Abtreibungsverbot führen wird. (ansa 26.04.2007 sk)