Vor 25.000 Pilgern
hat Benedikt XVI. heute die stete Aktualität der Bibel betont. Ein besonderer Gruß
des Papstes galt heute der Wallfahrt aus seinem „Heimatbistum“ Regensburg sowie dem
Cartellverband der katholischen Studentenverbindungen.
Mit Blick auf die
weltweite Woche zur Straßenverkehrssicherheit der Vereinten Nationen rief der Papst
zu mehr Verantwortungsbewusstsein am Steuer auf. Weltweit gebe es zu viele Unfälle,
mit allen Kräften - auch technologischen - müssten sie verringert werden, so Benedikt. „Während
ich darum bitte, für die Opfer zu beten, für die Verwundeten und deren Familien, bitte
ich inständig, dass die Autofahrer vom Bewusstsein der Verantwortung gegenüber dem
Nächsten geleitet seien. Das gilt vor allem für die jungen Menschen. Die Autofahrer
sollten besonnen sein und die Straßenverkehrsregeln besser achten.” In der
Katechese widmete sich der Papst dem frühchristlichen Theologen Origenes, dem wie
er sagt „fruchtbarsten Kirchenschriftsteller der ersten drei christlichen Jahrhunderte“. „Origenes
wirkte als bekannter Lehrer in seiner Heimatstadt Alexandrien und dann in Cäsarea
in Palästina. Während der Christenverfolgung unter Kaiser Decius im Jahre 250 erlitt
er schwerste Torturen, an deren Folgen er wenige Jahre später nicht ganz siebzigjährig
starb. Sein umfangreiches Werk, von dem jedoch nur ein Bruchteil überliefert ist,
stellt eine unumkehrbare Wende in der Entwicklung des christlichen Denkens dar, die
in der gelungenen Symbiose von Theologie und Exegese gründet. Origenes bemühte sich
um einen zuverlässigen Text der biblischen Bücher, wovon die Hexapla, eine sechsspaltige
Synopse des hebräischen Textes und der griechischen Übersetzungen des Alten Testaments,
Zeugnis gibt. Vor allem aber widmete er sich der systematischen Auslegung der Heiligen
Schrift in Kommentaren und Homilien. Dabei unterschied er den wörtlichen, den moralischen
und den geistigen Schriftsinn. Diese Differenzierung hilft dem Leser, das Wort Gottes
tiefer zu verstehen und im Glauben zu wachsen. So gelingt es Origenes auch, die Einheit
von Altem und Neuem Testament aufzuzeigen und die lebendige, stets neue Kraft des
Wortes Gottes für die Gläubigen zu erschließen.“ Der Papst grüßte die Pilger
in elf Sprachen, seine Worte an die deutschen Pilger: „Von Herzen heiße ich
alle deutschsprachigen Pilger und Besucher willkommen. Besonders grüße ich die Wallfahrer
aus dem Bistum Regensburg mit ihrem Hirten, Bischof Müller, und mit Weihbischof Pappenberger,
die Schwestern vom Göttlichen Erlöser, die Hochschule und das Priesterseminar Brixen
sowie den Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen. Auf den
Spuren des Origenes wollen auch wir durch das betende Lesen und Betrachten der Heiligen
Schrift stets Nahrung für unseren Glauben und Kraft für unser ganzes Leben schöpfen.
Gottes Geist geleite euch heute und allezeit.” (rv 25.04.2007 bp)