Die Gefechte in der somalischen Hauptstadt Mogadischu gehen weiter. Gestern, am sechsten
Tag der Auseinandersetzungen in Folge, starben bei Selbstmordattentaten durch zwei
Autobomben mindestens sieben Menschen. Die Kämpfe zwischen dem somalisch-äthiopischen
Militär und islamistischen Rebellen verursachten lediglich in den letzten sechs Tagen
über 300 Tote und fast 600 Verletzte. Wir fragten den Direktor des „Mutter- und Kind-Krankenhauses“
in Mogadischu, Ahmed Mohammed Ibrahim, wie sie mit dem Massenstrom von Opfern umgehen. „Grundsätzlich
sind wir ein Krankenhaus für Mütter und Kinder, wir sind keine medizinische Einrichtung
für Verwundete. Aber jetzt kümmert sich das Krankenhaus auch um Verwundete, meistens
Zivilisten oder Kämpfer. Es ist momentan äußerst schwierig, Zugang nach Mogadischu
zu bekommen. Unser Ort wird beschossen, viele Mitarbeiter fliehen. Wir sind im Moment
sehr wenige bei der Arbeit. Außerdem ist es schwer für die Lieferanten von Hilfsgütern,
auf dem Flughafen von Mogadischu landen zu dürfen.“
Hunderttausende fliehen,
teilweise zu Fuß, aus Mogadischu in andere Regionen. Den Flüchtlingen fehlt Nahrung,
Wasser und geeigneter Unterschlupf. Krankheiten verbreiten sich; die Hilfsorganisation
„Ärzte ohne Grenzen“ registrierte bereits über 400 Fälle von Ruhr. Die Übergangsregierung
und ihre äthiopischen Verbündeten wollen ihre Kampagne gegen die islamistischen Aufständischen
fortsetzen. (rv/misna 25.04.2007 sp)