Konrad Zdarsa ist
der neue Bischof von Görlitz – Papst Benedikt XVI. hat den bisherigen Generalvikar
der Diözese Dresden-Meißen gestern ernannt. Mit dem Wahlspruch „Er nämlich ist unser
Friede“, ein Wort aus dem Epheserbrief, tritt er seinen Dienst in Görlitz an. Die
Kirche in Ostdeutschland steht vor Herausforderungen - Überalterung, arbeitslose Jugendliche,
Depression und Rechtsradikalismus. Bischof Zdarsa folgt seinem „Programm“ und bleibt
optimistisch:
„Aber deshalb würde ich nicht sagen, dass es eine Kirche ist,
die im Abgesang wäre. Sondern in sich lebendig und wenn Sie mich nach einem Programm
fragen, ist mir das eigentlich gar nicht so Recht, weil ich nicht antrete, um den
Leuten etwas beizubringen oder ein Programm durchzuziehen. Ich glaube, es gilt hier,
wie überall und gerade auch dort, wo es den Leuten noch nicht so bewusst ist, dass
wir in erster Linie miteinander würdig, regelmäßig und treu Gottesdienst feiern. Wir
haben im Kirchenjahr ein Programm vor uns, das wir nicht genug ausschöpfen können.
Wenn wir uns auf die Hochfeste, auf die Feste und Feiertage in ausreichender Weise
vorbereiten und dies auch entsprechend nachklingen lassen – ohne da zuviel zu versprechen
– das ist Programm genug.“
Gerade in Sachen Jugendpastoral hat er sich
vorgenommen…
„Die jungen Leute ernst nehmen und versuchen Ihnen nahe zu
kommen, nicht unbedingt gleich mit den letzten Wahrheiten, aber Kontakt zu suchen.
Und für mich wäre nicht ganz unwichtig, wenn die ganzen rechtsstaatlichen Prinzipien
auch wahrgenommen werden in einer Gesellschaft, so dass da keine Resignation oder
Enttäuschungen schon bei jungen Leuten entstehen. Die „Neue Freiheit“, die ja nun
schon fünfzehn, sechzehn Jahre alte ist, die ist für manchen eine Überforderung gewesen.
Früher wurde ganz klar gesagt – zumindest des älteren Generation, wo es lang ging
– und es ist in der Tat so, dass mancher damit leichter leben kann, als dort wo er
dauernd neu entscheiden muss, sich neu finden muss, orientieren muss. Und das geht
auch noch auf die Generationen ein, die die DDR-Zeit nicht mehr erlebt haben. Und
wenn dann so einer kommt und sagt denen die einfachen Parolen – die Versuchung ist
groß. Aber das muss kein Dauerzustand sein und schon gar keine Zukunftsperspektive.“ (rv
25.04.2007 sis)