Etwa 1.000 Katholiken, darunter viele Familien, haben mit einem Marsch durch die Hauptstadt
Mexiko-City gestern gegen Abtreibung demonstriert. Mit dem von Kirchenglocken begleiteten
Zug wollen sie eine Lockerung des Abtreibungsrechts im Hauptstadtbezirk verhindern.
Der mehrheitlich linksgerichtete Stadtrat will voraussichtlich morgen beschließen,
dass Abtreibungen bis zum dritten Monat straffrei sind. In einem Brief, der gestern
bekannt wurde, hat sich auch Papst Benedikt XVI. aus dem Vatikan heraus gegen das
Projekt gewandt. Das Bekanntwerden des Schreibens hat die innenpolitische Debatte
in Mexiko weiter angefacht. In der Hauptstadt ist Abtreibung bisher schon erlaubt,
wenn das Leben der Mutter bedroht ist; in anderen Teilen Mexikos hingegen ist eine
Abtreibung nur nach einer Vergewaltigung straffrei. (reuters/efe 23.04.2007 sk)